Poth gestürzt! Riem hat einen neuen Boss
RIEM Es war wieder eine Mammut-Versammlung, draußen beim Rennverein in Riem. Die Vorwürfe gingen von „faulen Verträgen” bis zum „schmutzigen Geld”, und auch wer nicht Insider ist in all den juristischen Details beim Rennverein, wo vordergründig um den Verkauf einer Trainingsbahn und die Nutzung des Areals durch Investoren gestritten wird, hatte schnell verstanden: Hier geht es in erster Linie um persönliche (und verletzte) Eitelkeiten.
Der Machtkampf beim Münchener Rennverein (MRV) tobt seit Monaten. Gestern brachte die außerordentliche Mitgliederversammlung endlich die Entscheidung im Duell zwischen dem amtierenden Präsidenten Norbert Poth (72) und Herausforderer Dietrich von Boetticher (69): Nachdem beide Lager stundenlang Vorwürfen und Beleidigungen ausgetauscht hatten, gab es zunächst eine Abstimmung, ob überhaupt ein neuer Präsident gewählt oder die Entscheidung erneut vertagt werden soll: Heraus kam das knappeste aller Ergebnisse, 41:40 pro Entscheidung.
Die fiel dann nur wenig deutlicher aus: Herausforderer Dietrich von Boetticher setzte sich mit 43 zu 38 Stimmen durch. „Ich nehme die Wahl an”, sagte der Anwalt, Verleger und Pferdebesitzer (Gestüt Ammerland) und wandte sich an Verlierer Poth: „Ich hoffe, wir können in Zukunft mehr mit- und weniger gegeneinander arbeiten." Wer’s glaubt, war gestern nicht in Riem.
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