Postive Doping-Probe: Ein deutscher Ski-Sportler!

Bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi gibt es den ersten positiven Doping-Test – und ausgerechnet ein deutscher Athlet ist betroffen. Nach ARD-Informationen soll es ein Biathlet sein. Der Name soll erst nach Öffnung der B-Probe und der Anhörung am heutigen Freitag bekanntwerden.
Sotschi – Ein deutscher Olympia-Teilnehmer ist bei den Winterspielen von Sotschi positiv auf ein verbotenes Mittel getestet worden. Das teilte das deutsche Team am Freitag mit, ohne einen Namen zu nennen. „Zur Sache möchte ich mich noch nicht äußern“, erklärte der Chef de Mission Michael Vesper der Nachrichtenagentur dpa. Die positive Probe ist nach dpa-Informationen einem Sportler des Deutschen Skiverbandes (DSV) zuzuordnen. Laut Informationen, die die ARD erhalten haben soll, soll es sich um einen Biathleten handeln.
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) ist am Donnerstagabend um 21.30 Uhr (Ortszeit) vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) informiert worden, dass die A-Probe eines Sportlers „ein von der Norm abweichendes Ergebnis erbracht“ habe, hieß es in einer Mitteilung des Verbandes. Die Öffnung der B-Probe und die Anhörung vor der IOC-Disziplinarkommission seien noch für den Freitag vorgesehen. Danach will DOSB-Generaldirektor Vesper über den Stand des Verfahrens informieren. „Die Anhörung könnte am Nachmittag oder frühen Abend stattfinden“, sagte er.
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Über den Namen des positiv getesteten deutschen Sportlers gibt es bisher nur Mutmaßungen, aber noch keine Bestätigung. Auch, ob es sich um eine falsche Medikation bei der Erkrankung eines deutschen Athleten handelt oder es bewusstes Doping gewesen sein könnte, ist unklar.
Dem DSV gehören die Sparten Ski alpin, Langlauf, Skispringen, Nordische Kombination, Biathlon, Skicross und Ski-Freestyle an. Die komplette Mannschaft der Kombinierer mit Einzel-Olympiasieger Eric Frenzel, Björn Kircheisen, Johannes Rydzek und Fabian Rießle war am Freitagmorgen ins Deutsche Haus nach Krasnaja Poljana gekommen, um nach ihrem Silbermedaillengewinn auf einer Pressekonferenz Rede und Antwort zu stehen.
Vor der Abreise nach Sotschi hatte Vesper gesagt, dass er sicher sei, dass die deutsche Mannschaft bei den Winterspielen sauber an den Start gehen würde. „Absolut, das ist unser Ziel“, sagte er damals. Es seien nur Sportler nominiert, die nachweislich kontrolliert worden seien. Jeder nominierte Athlet wurde laut Vesper vor den Winterspielen noch einmal unangemeldet getestet, „weil wir nichts unversucht lassen wollen, um für sauberen Sport zu sorgen“.
Das IOC hat bei den Winterspielen in Sotschi die Rekordzahl von 2453 Test bis zur Schlussfeier am 23. Februar vorgesehen. Ein Großteil der Urin- und Blutkontrollen ist bereits vorgenommen worden. Mehr als 50 Prozent der Tests werden außerhalb der Wettkämpfe durchgeführt. Bei den Winterspielen 2010 in Vancouver gab es einen Doping-Fall.