Pommes sorgt für gute Stimmung

Pascal "Pommes" Hens im Interview über seine neue Rolle in der Nationalmannschaft – und harte Attacken.
Herr Hens, in den bisherigen WM-Spielen sind Sie heftig von ihren Gegnern attackiert worden. Oft lagen sie am Boden. Geht es bei dieser WM besonders hart zu?
PASCAL HENS Nein, das glaube ich nicht. Das ist eher die Normalität. Wenn man als Rückraumspieler voll in die Deckung hinein springt, dann bekommt man natürlich auch mal einen mit. Klar ist es so, dass nun, wo die Mannschaft sich stark verjüngt hat, die Gegner mir noch etwas mehr zusetzen. Aber das kann ich wegstecken. Solange es für den Gegner wenigstens eine Zeitstrafe gibt, bringt es ja auch was.
Sie sprechen es an: Das Team ist sehr jung. Hat sich dadurch ihre Rolle verändert?
Es ist eigentlich die gleiche Rolle wie in meinem Klub HSV. Auch da bin ich ja Vize-Kapitän und muss Verantwortung übernehmen.
Aber Sie stimmen schon zu, dass sich die Hierarchien in der Nationalmannschaft verschoben haben?
Klar sind jetzt viele junge Leute dabei, denen die internationale Erfahrung etwas fehlt, die vielleicht sogar ihr erstes Turnier spielen. Natürlich gucken diese Jungs dann auch die Profis, die schon einige Jahre dabei sind. Mit ist bewusst, dass ich hier als Vorbild fungiere. Ich sorge für gute Stimmung, und natürlich versuche ich, die jungen Leute auf dem Spielfeld nach vorne zu treiben. Doch das ist nach einem Umbruch, wie Heiner (Nationaltrainer Brand, d. Red.) ihn nach Olympia umgesetzt hat, völlig normal.
Brand hat Rechtsaußen Christian Schöne nachnominiert. Hat er das mit dem Mannschaftsrat, mit Ihnen, Torsten Jansen, Michael Kraus und Johannes Bitter abgestimmt?
Heiner kommt da schon zu uns und spricht mit uns. Seitdem die ältere Garde weg ist, kommt er natürlich auch vermehrt zu uns und bindet uns ein. Er ist da kein Diktator, sondern er will unsere Meinung dazu wissen. Das hat sich nach dem Umbruch nicht geändert.
Welcher der jungen Spieler überrascht Sie am meisten?
Für Martin Strobel war es im ersten Spiel nicht ganz einfach, das Spiel zu ordnen, so ganz ohne Back-up. Das unbeschwerte Auftreten von Michael Müller ist toll. Wenn Holger Glandorf nicht trifft, kommt er rein und macht einfach sein Ding, so wie er es in Großwallstadt auch macht. Überhaupt finde ich es super, wie sich jeder in die Mannschaft einbringt. Jeder weiß um seine Aufgabe. Es passt derzeit. Ein Ziel für das Turnier zu formulieren, ist jetzt aber trotzdem nicht leicht.
Interview: Erik Eggers