Pesics Erfolgsgeheimnis
München Die Bayern-Basketballer um Trainerikone Svetislav Pesic haben sich nach dem schwachen Saisonbeginn aufgerafft und schwimmen nun auf der Erfolgswelle. Am Mittwochabend gewannen die Bayern Basketballer gegen die Eisbären Bremerhaven mit 104:71. 6700 begeisterte Fans sahen dabei zu, wie die Bayern mühelos die Bremerhavener auseinander nahmen. Vier Spieler der Bayern punkteten zweistellig (Troutman, Rice, Thomas, Homan).
Vor ein paar Wochen sah das ganze noch anders aus. Auch nach der Entlassung von Dirk Bauermann gab es keinen Aufwärtstrend für die Münchner, ganz im Gegenteil, die Leistungskurve ging steil nach unten. Bauermann-Nachfolger Christopoulos gelang es nicht, die große Aufgabe beim FC Bayern zu stemmen.
Die Notbremse wurde gezogen und die hieß Svetislav Pesic.
Seitdem hat sich viel verändert im Audi Dome. Kapitän Steffen Hamann beschreibt die Entwicklung so: "Wir spielen jetzt schnellen Basketball, wir attackieren nach Punkten vom Gegner sofort wieder. Außerdem suchen wir den schnellen Abschluss und ganz wichtig: wir sollen eigene Entscheidungen treffen." Auch Teamkollege Chevon Troutman ist begeistert: " Pesic gibt uns neues Selbstvertrauen. Er vereinfacht das Spiel für uns, wir besinnen uns wieder auf die Grundlagen. Man fühlt die Energie, die der Trainer mitbringt."
Pesics Erfolgsgeheimnis ist einfach: Ehrlichkeit und Vertrauen. "Svetislav ist ehrlich, er spricht alles direkt an. Er weiß, wie er etwas sagen muss, damit es richtig bei uns ankommt", sagt Hamann. Er kann sowohl mit wissbegierigen Jugendspielern als auch mit schwierigen Profis umgehen. Außerdem gibt er den Spielern die nötige Freiheit: "Wenn man eine Entscheidung im Spiel fällt, würde dich Trainer Pesic nie dafür bestrafen. Egal, ob sie richtig oder falsch ist. Es ist schön, diesen Spielraum zu haben. Basketball lebt doch von Entscheidungen", sagt Troutman. Hamann fügt hinzu: "Wie man sieht, hat sich dadurch bei uns der Knoten gelöst. Pesic hat das Potenzial der Mannschaft erkannt." Troutman selbst profitiert durch den Trainerwechsel, er punktete im Spiel gegen Bremerhaven erneut zweistellig, war wieder einmal bester Werfer.
Unter Pesic hat er bisher 32 von 36 Würfen aus der Nahdistanz getroffen - eine irrsinnige Quote von 89 Prozent.