Paralympics-Sieger Dietz: Heiratsantrag auf der Bühne

Seine Freundin sagte Ja: "Damit habe ich nicht gerechnet. Er ist der wichtigste Mensch in meinem Leben." Sebastian Dietz hat seinem Paralympics-Triumph im Kugelstoßen romantische Augenblicke folgen lassen.
Rio de Janeiro - Paralympics-Sieger Sebastian Dietz hat seiner Freundin auf der Bühne im Deutschen Haus einen Heiratsantrag gemacht - und wurde erhört. Als er für seine Goldmedaille im Kugelstoßen geehrt wurde, übernahm Dietz das Mikrofon.
Seine Freundin Sophie kam in eine Deutschland-Fahne gehüllt, bereits in Tränen aufgelöst angesichts der Erwartung dessen, was da kommt, auf die Bühne. Nach dem Ja ließ Dietz den Korken einer Magnum-Flasche Sekt knallen.
"Es ist ohne Absprache mit den Eltern, aber ich muss es einfach tun, weil es die Frau ist, die ich liebe", sagte er, als er seine künftige Ehefrau auf die Bühne bat: "Ich weiß, dass du nicht auf große Auftritte stehst, aber es wird einfach Zeit." Das Paar ist seit knapp fünf Jahren liiert.
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"Das war der emotionalste Moment überhaupt. Sie ist die tollste Frau der Welt. Das wollte ich ihr einfach zeigen", sagte Dietz später: "Es gibt keinen Grund, das zu verstecken. Im Gegenteil: Man muss es rausbrüllen."
Seine Freundin war gerührt: "Damit habe ich nicht gerechnet. Er ist der wichtigste Mensch in meinem Leben. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich bin ein bisschen sprachlos."
Auch Friedhelm Julius Beucher verfolgte das Ganze mit leuchtenden Augen. "Was kann es Schöneres oder Romantischeres hier im Deutschen Haus geben?", fragte der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS).
"Ich bin diesen harten Weg gegangen"
Am Freitagabend (Ortszeit) triumphierte zudem Sebastian Dietz im Kugelstoßen. Der 31-Jährige aus Bad Oeynhausen sicherte mit 14,84 m den vierten Sieg der deutschen Kugelstoßer. Insgesamt gab es in der Leichtathletik bislang sechs Erfolge.
2012 hatte Dietz Gold im Diskuswurf gewonnen, seine Spezialdisziplin wurde danach aber aus dem Programm gestrichen. "Ich habe nach der Entscheidung des IPC kämpfen müssen, aber ich bin diesen harten Weg gegangen und jetzt dafür belohnt worden", sagte Dietz.
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Die Rollstuhl-Basketballerinnen konnten dagegen ihren Erfolg von London 2012 nicht wiederholen. Im Finale unterlag die Mannschaft von Holger Glinicki der USA mit 45:62 (17:29) und musste sich mit Silber begnügen, nachdem sie im Halbfinale noch den großen Favoriten Niederlande ausgeschaltet hatte.
Auch das deutsche Tischtennis-Team musste sich gegen China im Finale geschlagen geben. Thomas Schmidberger (Düsseldorf) und Thomas Brüchle (Deuchelried) verloren 1:2. Es war bereits das vierte verlorene Endspiel für die Tischtennisspieler in Rio.