Paduretu: "Haching für immer"

Erfolgstrainer Mihai Paduretu lebt für den Volleyball – und steht am Sonntag mit Haching im Pokalfinale. Die AZ hat ihn und seine Familie zu Hause besucht.
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Wenn der Vater mit dem Sohne: Mihai Paduretu mit Sohn Erik an der Spielkonsole.
unitpicture Wenn der Vater mit dem Sohne: Mihai Paduretu mit Sohn Erik an der Spielkonsole.

UNTERHACHING - Erfolgstrainer Mihai Paduretu lebt für den Volleyball – und steht am Sonntag mit Haching im Pokalfinale. Die AZ hat ihn und seine Familie zu Hause besucht.

Sein Projekt läuft – und zwar sehr, sehr gut. Trainer Mihai Paduretu will die Volleyballer seines Vereins Generali Haching zur Nummer eins in Deutschland machen. Auf lange Sicht. Doch vielleicht muss der 42-Jährige gar nicht mehr lange warten. In der Liga hat sich sein Team bereits punkt- und satzgleich mit Serienmeister VfB Friedrichshafen auf Platz eins geschmettert. Der letzte Heimsieg, das 3:1 gegen den Moerser SC war die erfolgreiche Generalprobe fürs DVV-Pokalfinale, den Höhepunkt der Hachinger Vereinsgeschichte. Am Sonntag (15.30 Uhr) kann sich Paduretu eine Traum erfüllen und den ersten Titel seit Bestehen des Klubs holen.

Tatsächlich ist der Finaleinzug vor allem Paduretu zu verdanken. Er ist Geschäftsführer und Trainer in Personalunion, ein Workaholic. „Der Tag beginnt für mich um halb acht und endet abends um neun", sagt der gebürtige Rumänebeim Hausbesuch der AZ. In seiner Heimat agierte er erfolgreich als Zuspieler, bevor er 1991 nach Deutschland kam. Seine erste Station war der ASV Dachau. 1997 wechselte er zu Generali Haching, erst 1999 folgte der Umzug. „Die ersten zwei Jahre bin ich immer zwischen Dachau und Haching hin- und hergependelt", erzählt Paduretu, der wegen seiner einst blonden Haare im Kindergarten „Der Deutsche" genannt wurde.

Im Münchner Vorort ist er mit seiner Familie längst heimisch geworden. die Paduretus – mit Gattin Ofelia (41) hat Mr. Haching die Kinder Eric (9) und Jessica (13) – wohnen in einer 100-Quadratmeter-Erdgeschosswohnung. Natürlich nahe der Generali-Sportarena. „Die Kinder können unbeschwert im Garten spielen und ich bringe den Kleinen jeden Morgen zur Schule“, sagt Paduretu und fügt grinsend hinzu: „Sie liegt direkt neben der Sportarena."

Bei seinen Kindern achtet Paduretu liebevoll darauf, dass alles passt. Genau wie bei seinen Volleyballstars. „Ich habe alle Wohnungen der Spieler eigenhändig ausgesucht“, sagt er stolz, „weil ich wollte, dass alle in Haching wohnen. Der Sebastian Schwarz wohnt nur 5 Minuten neben uns."

Paduretu lebt für Generali Haching – und seine Familie. 1986 lernte er seine Ofelia kennen. An der Uni in Bukarest. „Wir waren anfangs in der gleichen Gruppe, 23 Frauen und zwei Burschen. Wir waren fünf Jahre nur Freunde, dann wechselte ich das Fach und wir verloren uns aus den Augen. Als ich dann im zehnten Semester wieder kam, waren wir zusammen", sagt Paduretu. Und lacht.

Ofelia arbeitet beim Bayerischen Landes-Sportverband in der Buchhaltung, Mihai ist erfolgreich in seiner Doppelfunktion. Sohn Eric ist stolz auf die Eltern und den erfolgreichen Vater. „Ich werde jeden Morgen von meinem Papa geweckt", sagt er. Der Junior spielt in der E-Jugend bei Generali und will mal in große Fußstapfen treten. „Er möchte wie ich Zuspieler und Trainer werden", sagt Paduretu, „er ist seit drei Jahren bei unseren Heimspielen der Wischer." Der mit einem Lappen ausgerüstete Wischer sorgt für ein rutschfreies, von Schweißtropfen befreites Spielfeld.

Es läuft bei den Paduretus. Auch bei den Kindern. „Viel helfen muss ich nicht, die beiden sind gut in der Schule", sagt der stolze Vater. Und in Haching wollen sie alle noch sehr, sehr lange bleiben. „Wir fühlen uns hier sehr wohl", sagt Paduretu, „wenn es nach mir geht, möchten wir für immer hier in Haching bleiben. Ich habe einen unbefristeten Vertrag und der endet nur, wenn eine Seite nicht mehr zufrieden ist", sagt er. Und das ist bislang nicht der Fall. Haching ist zufrieden mit Paduretu und Paduretu mit Haching. Und mit einem Pokalsieg gegen Moers hätte der Trainer beste Aussichten, dass sich daran so schnell nichts ändert.

Reinhard Franke

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