Kolumne

Olympia-Kolumne von Martina Ertl: Frauen vor!

Doppel-Weltmeisterin Martina Ertl holte bei Olympia zwei Mal Silber, ein Mal Bronze. Für die AZ kommentiert sie diese Spiele.
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Martina Ertl-Renz.
Martina Ertl-Renz. © picture alliance/dpa

Bevor das olympische Feuer bei der Eröffnungsfeier entzündet wird und die olympischen Spiele für eröffnet erklärt werden, haben die Wettkämpfe bereits begonnen. Gewöhnlich startet man mit Vorrundenaustragungen in den Mannschaftssportarten oder Qualifikationswettkämpfen - so auch diesmal. Curling, Freestyle und Eishockey - um genauer zu sein, Fraueneishockey. Wie es nicht anders sein könnte, bin ich natürlich eine Verfechterin der Gleichberechtigung auf dem olympischen Parkett, und als bekennender Eishockey-Fan werde ich mir gerade das Frauenturnier nicht entgehen lassen. Das Zulassen von Frauenwettkämpfen hat zwar in den letzten Jahrzehnten Fahrt aufgenommen, aber um ehrlich zu sein, nicht im gewünschten Tempo.

Warum gehen die Kombiniererinnen nicht bei Olympia an den Start?

Während die Bobfahrerinnen und Skispringerinnen um die Medaillen in China kämpfen, fahren unsere Kombiniererinnen Cindy Haasch, Jenny Nowak und Maria Gerboth, die allesamt in der Gesamtweltcupwertung sehr gut platziert sind, gemütlich zum COC-Cup nach Lillehammer, um in der alten Olympiastadt wenigstens etwas olympischen Spirit zu spüren, während sie die richtigen Spiele in Wettkampf- und Trainingspausen nur an den TV-Bildschirmen verfolgen können.

Man fragt sich, was das soll. Langläuferinnen und Skispringerinnen gehen an den Start, die Kombinierinnen, die beide Sportarten ausüben, aber nicht!

Vorfreude auf die Mixed-Wettbewerbe

Die Trägheit in diesen Fragen ist auffällig. Es kann nicht sein, dass zur Beantragung neuer Disziplinen Jahre ins Land gehen müssen, weil die globale IOC-Bürokratie langsam ist. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Ein einfacher Beschluss, dass alle olympischen Sportarten für beide Geschlechter als Wettkämpfe existieren, wäre angezeigt und auch machbar. Das olympische Feuer muss schließlich für alle brennen.

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Daher freue ich mich besonders auf die Mixed-Wettbewerbe in den Sportarten, denn nirgendwo anders wird die sportliche Gleichberechtigung würdiger zelebriert als in einem solchen Wettkampfformat. Wenige Stunden nach der Eröffnung werden wir einen solchen Leckerbissen serviert bekommen: die Mixed-Staffel im Biathlon, einer Sportart, in der deutsche Frauen und Männer seit Jahren gleichermaßen Medaillen hamstern.

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