Nowitzki und die «Mavs» vor dem Aus
Der bärenstarke «Dirkules» ist gegen New Orleans der beste Mann auf dem Feld. Trotzdem entwickeln sich die NBA-Playoffs sich für Dirk Nowitzki immer mehr zum Alptraum.
«Oh no!»: Zwei Worte genügten der «Dallas Morning News», um den erbärmlichen Zustand der Mavericks zu beschreiben. Nach der 84:97-Niederlage am Sonntag im Spiel vier der Playoffs gegen die New Orleans Hornets glauben selbst die größten Optimisten nicht mehr an ein Weiterkommen von Dirk Nowitzki mit den «Mavs» in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA. Auch Nowitzki scheint die Saison nach dem 1:3 in der Serie »best of seven» bereits vor dem fünften Match am Dienstag in New Orleans abgehakt zu haben.
«Wir hatten eine ganz schlechte Saison in der Offensive. Man muss wenigstens den Korb treffen, wenn man gewinnen will», sprach der 29- Jährige schon in der Vergangenheitsform, nachdem er frustriert aus der Halle geflüchtet war. Der 97:87-Sieg vom vergangenen Freitag blieb nur ein Strohfeuer.
Elf von 14 Partien verloren
Wieder war der Würzburger auf sich allein gestellt und konnte mit 22 Punkten und 13 Rebounds die dritte Niederlage nicht verhindern. Elf der vergangenen 14 Playoff-Begegnungen in drei Spielzeiten haben die Texaner nun verloren. Nach dem zu erwartenden Aus am Dienstag und dem zweiten Erstrunden-Desaster in Serie nach der Pleite gegen die Golden State Warriors im vergangenen Jahr steht bei den «Mavs» der große Umbruch an.
«Mavs»-Boss will aufräumen
Bis auf Nowitzki und Jason Terry, mit 20 Punkten zweitbester Werfer, wird Mavs-Boss Mark Cuban alles und jeden auf den Prüfstand stellen. Allen voran Trainer Avery Johnson, der es nicht geschafft hat, ein den Titelambitionen gerecht werdendes Team zu formen. «Die Mavericks wirken wie ein nicht zusammenpassendes Puzzle», schrieb die «Dallas Morning News». «Wer wäre überrascht, wenn sie Spiel fünf mit 20 Punkten verlieren?».
Nach Marihuana-Beichte außer Form
Von Hoffnungsträger Josh Howard war wenige Tage nach seiner Marihuana-Beichte nichts zu sehen. Der Forward traf nur drei seiner 16 Versuche für magere sechs Punkte. Und auch der mit großen Vorschusslorbeeren im Februar verpflichtete Jason Kidd blieb mit drei Punkten, drei Assists und vier Rebounds ein Schatten seiner selbst. Im vierten Viertel leistete sich Kidd auch noch ein unsportliches Foul und wurde disqualifiziert. In seinem aktuellen Zustand würde eine Sperre nicht einmal eine Schwächung für Dallas bedeuten.
«Ich habe keine Erklärung»
Vor 20.644 Zuschauern im ausverkauften American Airlines Center erwischte Dallas zwar einen ordentlichen Start und führte nach dem ersten Viertel 30:23, doch schon zur Pause lagen die Gastgeber wieder mit vier Punkten hinten. «Ich habe keine Erklärung», sagte Nowitzki genervt. Mit Beginn des dritten Abschnitts versuchte es Johnson dann mit Center Erick Dampier gegen den überragenden David West - ein kapitaler Fehlgriff des Trainers. West markierte zehn der folgenden 12 Hornets-Punkte und besiegelte damit das Ende der Mavericks.
Erster Sieg seit zehn Jahren
Die «Hornissen» stießen mit dem ersten Sieg in Dallas seit über zehn Jahren die Tür zum Playoff-Halbfinale der Western Conference weit auf. Alle vier Heimspiele gegen Dallas gewann New Orleans in dieser Saison. Kaum einer zweifelt daran, dass auch der fünfte Vergleich in der New Orleans Arena am Dienstag an die Hornets geht.
Überstunden für die Spurs
Überstunden muss dagegen Titelverteidiger San Antonio machen. Die Spurs verloren Spiel vier bei den Phoenix Suns 86:105, liegen in der «best of seven»-Serie aber immer noch 3:1 in Front. Im Osten gelang den Detroit Pistons mit einem 93:84-Sieg bei den Philadelphia 76ers der 2:2-Ausgleich. Die Cleveland Cavaliers feierten mit dem 100:97-Erfolg bei den Washington Wizzards den dritten Sieg im vierten Spiel. (nz/dpa)