Nordderby im tiefen Süden
Am Dienstag steigt in München wieder der Handball-Supercup. Der HSV Hamburg fordert in der Olympiahalle Abomeister THW Kiel heraus.
MÜNCHEN Die Zeit der Askese ist vorbei. Nicht nur für die Fans des Fußballs, sondern auch für die Anhänger, deren Stars den Ball ganz regelkonform in die Hand nehmen. Am Dienstag (20.15 Uhr, live bei Sport 1) steigt in der Münchner Olympiahalle wieder der Supercup. Und da kommt es gleich zum Duell der Erzrivalen. Meister THW Kiel hat es mit Pokalsieger HSV Hamburg zu tun. Die wollen sich in der kommenden Saison endlich von der Titel-Abstinenz befreien und sich erstmals deutscher Meister nennen können.
Die Kieler hingegen haben schon fast ein Titel-Abo – 16 Mal durften sie sich schon zum deutschen Handball-Primus küren lassen. Nur ein einziger Punkt trennte am Ende die Dauerrivalen in der vergangenen Saison. „Das darf nicht wieder passieren“, sagt Hamburgs Superstar, der deutsche Nationalspieler Pascal Hens.
Und HSV-Trainer Martin Schwalb legte nach. „Die Titelvergabe darf in dieser Saison nur über den HSV gehen. Der Supercup in München ist eine sehr gute Standortbestimmung für uns. Wir wollen am liebsten gleich ein Zeichen setzen.“
Das haben die Hamburger schon vor Saisonbeginn getan. Der Etat wurde auf etwa 8,5 Millionen Euro aufgestockt (Kiel hat etwa eine Million mehr) und mit Nationalspieler Michael „Mimi“ Kraus, der für eine Ablöse von 300000 Euro von Lemgo kam, wurde ein weiterer Superstar für den Rückraum verpflichtet. „Kraus ist ein absoluter Vollprofi, der für wirklich jede Mannschaft der Welt eine Verstärkung ist. Aber auch er muss sich gegen unsere starken Spieler erst einmal durchsetzen“, sagte Hamburgs Sportlicher Leiter Christian Fitzek.
Und Kraus selber meinte vor seinem Debüt im Trikot des HSV: „Wir haben uns sehr viel vorgenommen, ich habe mir sehr viel vorgenommen. Natürlich wollen wir am Ende der Saison auf dem Balkon des Rathauses den Titel feiern.“ Und vorab schon den Gewinn des Supercups in der Olympiahalle. Matthias Kerber
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