No Goes für die Bergtour

Eine Bergtour ist Balsam für Körper und Seele. Das Erlebnis in der Natur, das Gefühl, etwas geschafft zu haben und die Tatsache, für ein paar Stunden dem „normalen Wahnsinn“ zu entfliehen sind wohltuend. 
von  Christian Bonk

Selbstverständlich ist man meistens in den Bergen nicht allein, immer mehr Aktive entdecken die Reviere in den Alpen für sich. Daher ist es ratsam, sich an ein paar Grundregeln zu halten, damit alle Ihre Tour genießen können.

Und wie so oft im Leben hängt gutes Benehmen nicht unbedingt davon ab, was man aktiv tut, sondern was man besser lässt. Hier ein paar NO GOES für das Erlebnis am Berg:

1. Müll hat nichts in den Bergen zu suchen. Nehmen Sie alles wieder mit, was Sie mitbringen! (Brotzeit kann man inklusive Getränke auch auf den Berg schleppen, ohne auf Einwegverpackungen zurückzugreifen. Vielleicht kramen Sie mal wieder die alte Thermoskanne raus und leihen sich die Brotzeitdose der Kids aus!)

2. Tun Sie sich und allen anderen einen Gefallen: Handy auf Flugmodus. Denn nichts ist für Gipfel-Raster nervender als ein hektisches Businesstelefonat, etwa weil die doofe Präsentation noch raus muss, bei dem alle hier oben unfreiwillig zuhören müssen.

3. Rücksichtslose Tempoläufe, riskante Überholmanöver. Selbstsucht und Eigensinn machen auch vor den Bergen nicht halt. Immer wieder sieht man rücksichtlose Tempo-Hiker, die überall vorbeidrängeln, schließlich muss man je erster am Gipfel sein. Schalten Sie einen Gang zurück. Was hier oben zählt sind gegenseitige Rücksichtnahme und Respekt.

4. Wäsche-Präsentation auf der Hüttenterrasse: Wir alle schwitzen in auf der Bergtour. Und natürlich ist die Hütte der geeignete Ort, ein feuchtes T-Shirt wieder zu trocknen und auch den Füßen mal eine Verschnaufpause zu gönnen. Das heißt aber nicht, dass man überall um seinen Sitzplatz in der ersten Reihe Ausrüstungsgegenstände zum Trocknen aufhängen muss. Erstens mag nicht jeder seine Suppe neben ein paar dampfenden Trekkingsocken genießen, dazu sieht es noch unmöglich aus.

5. Gatter, Tore und Schranken offen stehen lassen: das geht gar nicht. Bei aller Freizeit-Euphorie gibt es in den Bergen Menschen, die hier Ihren Lebensunterhalt verdienen, etwa als Almbesitzer. Wenn also Gatter, Zäune und Schranken verschlossen sind, gehören sie nach dem Passieren wieder in diesen Zustand. Seien Sie sicher: Dabei hat sich irgendwer etwas gedacht.

6. Wortkarg und störrisch vor sich hin wandern. In den Bergen grüßt man sich bei einer Begegnung. Heißt noch lange nicht, dass der Hamburger Wanderer bayerische Grußformeln herumschleudern muss. Aber ein kurzes „Grüß Gott“ geht allemal – tut garantiert nicht weh! Die meisten Dinge in den Bergen regelt der gesunde Menschenverstand. Der gehört genauso ins Gepäck wie Wetterschutz und Notfall-Pack. 

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