Nicholas, Nicole und Gott: Hamiltons Zauberformel

Sein behinderter Bruder, Pussycat Scherzinger und der Glaube gegen dem neuen Weltmeister Kraft. Was er sich als Belohnung für den Titel wünscht? Ein (zugegeben: schickes) Auto – was sonst!
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Ein Kuss für den neuen Weltmeister: Lewis Hamilton und Nicole Scherzinger.
Bongarts/Getty Images Ein Kuss für den neuen Weltmeister: Lewis Hamilton und Nicole Scherzinger.

Sein behinderter Bruder, Pussycat Scherzinger und der Glaube gegen dem neuen Weltmeister Kraft. Was er sich als Belohnung für den Titel wünscht? Ein (zugegeben: schickes) Auto – was sonst!

MÜNCHEN Selbst ein Weltmeister wie Lewis Hamilton hat also noch irdische und materielle Wünsche. Der neue Formel-1-Weltmeister wünscht sich nämlich, na klar, ein Auto.

Aber nicht irgendeine Kiste, die man einfach beim Händler um die Ecke kaufen kann. Das Traumauto des 23-Jährigen ist ein orangefarbener Supersportwagen, ein McLaren F1 LM, der im McLaren-Museum in Woking ausgestellt ist. „Ich will dieses Auto gewinnen, das ist mein Traumauto“, sagt Hamilton.

Sein Chef, McLaren-Boss Ron Dennis, hatte ihm letztes Jahr vor seinem ersten Formel-1-Rennen versprochen, dass er den Boliden bekommen würde, wenn er drei Mal Weltmeister werden würde. Also ist genau das Hamiltons Ziel: Drei Mal Weltmeister werden. Öfter übrigens nicht. „Ich plane nicht, sieben Titel zu gewinnen wie Michael Schumacher, das wäre ein bisschen zu viel für mich“, sagte er der „BBC“, „den Rekord kann Michael behalten.“ Hamilton will nur das Auto.

Und das ist sogar ziemlich beruhigend. Bisweilen machte es nämlich den Eindruck, Hamilton bräuchte nur Benzin und Liebe, um glücklich zu sein. Kaum ein Sportler jedenfalls betont so oft, wie wichtig ihm seine Familie ist.

Das Unternehmen Weltmeisterschaft war für Hamilton schon immer eine Familienangelegenheit. „Aus meiner Familie schöpfe ich all meine Energie“, sagt Hamilton, „ohne diese wunderbare Familie wäre ich nichts.“

Lewis war zwei Jahre alt, als sein Vater Anthony und seine Mutter Carmen sich scheiden ließen. Lewis blieb bei der Mutter, Anthony heiratete Linda.

Als Lewis zehn war, zog er zu seinem Vater. Seitdem hat er zwei Mütter, die ihn schon mal Seite an Seite die Daumen drücken, und einen Bruder: Nicholas.

Heute bezeichnet Hamilton Nicholas als Vorbild. „Er ist meine Inspiration. Von ihm habe ich fast alles gelernt“, sagt er. Und das, obwohl Nicholas sechs Jahre jünger ist und an Kinderlähmung leidet. „Er kann nur die Hälfte von dem tun, was ich kann, aber er ist immer fröhlich und glücklich.“ Nicholas ist der einzige, der Hamilton kurz vor dem Rennen in dem Aufenthaltsraum der Box besuchen darf. Wenn Nicholas nicht mitkommen kann zu den Rennen, spielen sie übers Internet stundenlang gegeneinander Computerspiele. Meistens gewinnt Lewis.

„Immer, wenn ich glaube, Probleme zu haben, denke ich an Nicholas. Dann weiß ich wieder, wie gut es mir geht“, sagt er. In letzter Zeit ging es den Brüdern aber ziemlich gut. Und das lag auch an Nicole Scherzinger. Seit fast einem Jahr kennen sich Hamilton und die Sängerin, seit Mai sind sie offiziell ein Paar, beim WM-Finale in Sao Paulo kümmerte sie sich rührend um Nicholas. Im Winter will Hamilton sein Schätzchen und ihre Band, die Pussycat Dolls, bei ihrer England-Tour begleiten. Danach wollen sie zusammenziehen, entweder in London oder in LA. „Sie ist Teil der Familie“, sagt Lewis, „sie gibt mir Kraft.“

Tatsächlich wirkte Scherzinger in Sao Paulo wie eine waschechte Hamilton. „Gott war bei ihm“, sagte sie, als Hamiltons Triumph feststand. Und dieser Satz hätte genauso gut von Lewis stammen können. „Gott war die ganze Zeit an unserer Seite“, sagte er nach seinem Sieg in China. Ein paar Monate zuvor in Hockenheim meinte er sogar: „Gott ist für mich schon das ganze Leben da. Ohne Gott wäre ich gar nichts. Gott ist für mich die Nummer 1."

Nicholas und Nicole dürften in dieser Aufstellung nicht viel weiter hinten sein. Filippo Cataldo

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