Neun Hens-Tore bei Remis zum WM-Auftakt

Varazdin (dpa) - Auch neun Tore des bärenstarken Pascal Hens haben Titelverteidiger Deutschland nicht zum Sieg gegen Russland und zu einem perfekten Einstand in die Handball-Weltmeisterschaft in Kroatien gereicht.
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Die deutschen Spieler verlassen enttäuscht das Spielfeld.
dpa Die deutschen Spieler verlassen enttäuscht das Spielfeld.

Varazdin (dpa) - Auch neun Tore des bärenstarken Pascal Hens haben Titelverteidiger Deutschland nicht zum Sieg gegen Russland und zu einem perfekten Einstand in die Handball-Weltmeisterschaft in Kroatien gereicht.

Trotz einer beherzten Vorstellung musste sich der neu formierte EM-Vierte in Varazdin ohne Spielmacher Michael Kraus im Auftaktspiel gegen den dreimaligen Olympiasieger mit einem 26:26 (15:14) begnügen. Selbst fünf Tore Vorsprung reichten dem Team von Heiner Brand in der Schlussphase nicht zum Sieg, der «verdient gewesen wäre», wie der Bundestrainer meinte.

«Zuletzt ist es nicht korrekt gelaufen», schimpfte Brand über eine Szene in der Schlussminute, als Hens beim Wurf gefoult wurde, ein Freiwurf aber ausblieb. Der Spieler berichtete von einem klaren Stoß, bekannte aber auch: «Wir hätten trotzdem gewinnen müssen. Zum Schluss haben wir in der Abwehr etwas den Kopf verloren.» Mit einem Sieg am 18. Januar gegen Tunesien kann die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) einen großen Schritt in Richtung Hauptrunde machen. Neben dem Punkt verlor die deutsche Mannschaft wegen einer Knieverletzung den Magdeburger Christian Sprenger.

Nachdem am Vormittag feststand, dass Michael Kraus wegen der Folgen seiner Wadenverletzung für den Turniereinstand ausfällt und erst gegen Tunesien auflaufen kann, schlug wie angekündigt die Stunde von Ersatzmann Martin Strobel. Der 22 Jahre alte Lemgoer begann sichtlich nervös, wurde aber von seinen Mitspielern auch nach Fehlern immer wieder aufgemuntert. Dank der Treffsicherheit mit jeweils zwei Toren seiner Nebenleute Hens und Holger Glandorf führte der Titelverteidiger mit 5:1 (8. Minute).

Dann aber hatten sich die Russen besser auf den deutschen Rückraum eingestellt und formierten ihre Abwehr neu. Nach drei Treffern in Serie war der Vorsprung auf ein Tor zusammengeschmolzen. Nach dem 6:5 (15.) beendete Brand vorübergehend das WM-Debüt des jungen Strobel und überraschte mit dem Kieler Linksaußen Dominik Klein auf der Spielmacher-Position. Kurz danach ereilte die deutsche Mannschaft wieder das Verletzungspech: Rechtsaußen Sprenger musste nach einem Foul mit einem Innenbandriss im rechten Knie vom Feld. Bereits am Sonntagmorgen sollt Sprenger über Zagreb wieder nach Hause reisen.

Mit Klein zog mehr Ruhe ins Spiel ein, doch die Russen ließen sich nicht mehr abschütteln und führten beim 11:10 (23.) erstmals. Erst als der Rekord-Olympiasieger durch drei Zeitstrafen auf drei Feldspieler dezimiert war, enteilte die DHB-Auswahl auf 15:12 (28.) und hielt bis zur Pause einen Ein-Tore-Vorsprung. In der zweiten Halbzeit kehrte Strobel wieder ins Team zurück und steigerte sich. Mit ihm und dem starken Hens vergrößerte der Weltmeister beim 18:16 (37.) wieder den Vorsprung und zog auf 25:20 (51.) davon, was dennoch nicht zum Sieg reichte. «Es gibt keinen Grund laut zu werden», kündigte Brand vor dem Gang in die Kabine trotzdem an.

Wenige Stunden vor dem Auftaktspiel hatte sich nach einem Belastungstest entschieden, dass Kraus noch nicht spielen konnte. «Ein Spiel käme für mich noch zu früh. Ich habe mich hier nur zu 50 Prozent belastet und fühle mich noch nicht richtig sicher», erklärte der 25-jährige Rückraumspieler anschließend. Er hatte sich im letzten WM-Test gegen Spanien einen Muskelfaserriss in der linken Wade zugezogen.

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