Neuer Silberpfeil macht Mercedes glücklich

Die Sonne Andalusiens verlieh dem neuen Silberpfeil schon mal den ersten Glanz. Aber auch sonst strahlte man bei Mercedes. Der neue Rennwagen ist fertig.
dpa |
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Die Sonne Andalusiens verlieh dem neuen Silberpfeil schon mal den ersten Glanz. Aber auch sonst strahlte man bei Mercedes. Der neue Rennwagen ließ alle zunächst mal aufatmen.

 

Jerez de la Frontera  – Die Erleichterung war allen deutlich anzumerken: Der erste Eindruck vom neuen Silberpfeil stimmt. „Ich konnte direkt attackieren“, sagte Nico Rosberg: „Ich habe mich von der ersten Runde an wohlgefühlt.“ Der 27 Jahre alte Formel-1-Pilot aus Wiesbaden absolvierte am Montagmorgen die Jungfernfahrt mit dem neuen Mercedes AMG W04 auf dem ehemaligen Grand-Prix-Kurs in Jerez de la Frontera.

Kurioserweise wurde der Wagen erst danach offiziell präsentiert. Unter einer schwarzen Decke wartete das erneut in mattem silber gehaltene Rennauto auf der Start- und Zielgeraden – Mechaniker hatten es dorthin geschoben.

Rosberg und sein neuer Teamkollege Lewis Hamilton fuhren in Luxus-Sportwagen ihres Arbeitgebers vor, stiegen Werbespot-reif aus und richteten für die Fotografen noch mal die Flügeltüren. Unter dem Dauerklicken der Kameras schritten sie zur Tat und enthüllten um 13.43 Uhr den Silberpfeil für die neue Saison – allein dramatische Musik fehlte noch.

Mit diesem Auto will – und muss – Mercedes seinen Stern endlich wieder aufpolieren. „Wir müssen nach vorne kommen. Wie weit, das ist schwer zu sagen. Aber wir müssen uns verbessern“, betonte Teamchef Ross Brawn. „Mercedes hat den Anspruch, in der ersten Reihe zu stehen“, pflichtete der neue Motorsportchef, Torger Christian Wolff, bei.

Der erste Eindruck verhieß schon mal Gutes. Rosberg hatte die ersten Kilometer zu PR-Zwecken unter der südspanischen Sonne abgespult. Kaum raus, twitterte er zur großen Überraschung höchstselbst ein Foto seines neuen Flitzers: „Sieht großartig aus.“ Und auch wenige Stunden später stand Rosberg die Freude über den neuen Wagen noch ins Gesicht geschrieben. „Das war ein echt schöner Start“, meinte er: „Es hat alles gepasst.“ Man habe einen großen Schritt über den Winter gemacht.

Am Nachmittag durfte Hamilton ans Steuer – beide fuhren schon vor vielen Jahren zusammen in einem Kart-Team. „Ich bin sicher, dass wir sehr gut zusammenarbeiten werden“, sagte Rosberg. „Das müssen wir auch. Denn wir haben noch einen weiten Weg vor uns, das beste Team der Formel 1 zu werden. Da müssen wir hinkommen.“

Auf Herz und Nieren wird der W04, der vierte Wagen seit der Mercedes-Rückkehr als Werksteam in der Königsklasse des Motorsports, von diesem Dienstag an geprüft. Im vergangenen Jahr hatte Mercedes Rosberg und seinen damaligen Kompagnon Michael Schumacher noch mit einem Gebrauchtwagen auf die Strecke geschickt. Bis Freitag dürfen die Teams in Jerez testen – zwei weitere Testphasen à vier Tage stehen noch an, bis am 17. März in Australien die neue Rennsaison beginnt.

Ob Mercedes dann bereits die Lücke aus dem Vorjahr zu den absoluten Top-Teams einigermaßen geschlossen hat, bleibt abzuwarten. Der Wille ist auf jeden Fall da. „Ich habe noch nie eine Gruppe an Menschen erlebt, die hungriger auf Erfolge ist als diese“, betonte Neuzugang Hamilton. Der Weltmeister von 2008 verließ immerhin das Titelkandidaten-Team McLaren, um bei Mercedes die Nachfolge des siebenmaligen Weltmeisters Michael Schumacher anzutreten. „Dies ist ein langfristiges Engagement, und ich weiß, dass wir gemeinsam Erfolg haben werden“, meinte der Brite.

Doch alle wissen auch: „Die Formel 1 ist brutal ehrlich, und was in diesem Sport alleine zählt, sind die Rundenzeiten“, sagte der neue Mercedes-Motorsportchef Wolff. Er soll es zusammen mit Oberaufseher Niki Lauda richten.

Der neue Wagen ist wie bei allen Teams keine Revolution, sondern vielmehr eine Weiterentwicklung des Vorjahresmodells. Allerdings verzichtet Mercedes, das als letztes der Top-Teams sein Auto präsentierte, diesmal auf die Höckernase. Die Abstufung wird durch die neuerdings erlaubte Blende verdeckt, die hässliche Höckernase verschwand.

 

 

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