Munich Indoors: Der Olympiastall
Bis zum 4. November gehört das Oly den Pferden: Dann finden die Munich Indoors statt. Die AZ hat sich mit Lokalmatador Max Kühner umgesehen – und dabei sogar Luxus für die Vierbeiner entdeckt
München - Eine kurze Drehung, ein Schuss, schon dreht Gerd Müller jubelnd ab. Es ist der 7. Juli 1974, als der „Bomber der Nation“ Deutschland zum Weltmeistertitel gegen die Niederlande im Olympiastadion schießt. Über 38 Jahre danach klappern an selber Stelle vor der Südkurve Pferdehufe über Asphalt. Während der 15. Auflage der Munich Indoors (1. bis 4. November) ist die geschichtsträchtigste Sportstätte der Stadt zum Pferdestall umfunktioniert.
„Die Reiter sind vom Umzug ins Olympiastadion begeistert“, erzählt Veranstalter Volker Wulff. „Früher gab’s bei der Anreise unnötigen Stress. Die Pferde waren im Parkdeck untergebracht und dort wurde es wegen der vielen Lastwagen und Transporter unheimlich eng. Jetzt haben alle im Stadion, wo die Zelte mit den 400 mobilen Pferdeboxen stehen, genügend Platz.“
Bis zu 20 der Pferdetransporter, die mit Luxusausstattung im mittleren sechsstelligen Bereich kosten, können ebenfalls im „Oly“, das noch vom DTM-Rennen asphaltiert ist, parken. Zwei davon gehören zu Max Kühner. Der 38-jährige Münchner ist beim hochdotierten Springreitturnier der Lokalmatador, für Kühner sind die Munich Indoors ein Heimspiel. Zuletzt war er in Oslo und Helsinki am Start, an diesem Wochenende kann er bequem vom Haus in Starnberg anreisen. „Nach fünf Wochen am Stück on tour fühlt es sich richtig gut an, mal wieder daheim bei meinen drei Mädels zu sein und im eigenen Bett schlafen zu können.“
Seine vier Pferde sind im Olympiastadion untergebracht. „Ein imposanter Anblick“, findet Kühner, als er seinen Blick über die Tribünen mit den Plastiksitzen schweifen lässt.
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