Münchner Snowboarder Bussler holt Bronze

Der Münchner Snowboarder Patrick Bussler feiert den größten Erfolg seiner Karriere und wird in Korea WM-Dritter. Nun freut er sich auf den Anruf von Sponsoren und auf ein Rennen am Sudelfeld.
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Patrick Bussler (re.) auf dem WM-Podium. Der Münchner wurde Dritter bei der WM und holte Bronze.
dpa Patrick Bussler (re.) auf dem WM-Podium. Der Münchner wurde Dritter bei der WM und holte Bronze.

Der Münchner Snowboarder Patrick Bussler feiert den größten Erfolg seiner Karriere und wird in Korea WM-Dritter. Nun freut er sich auf den Anruf von Sponsoren und auf ein Rennen am Sudelfeld.

GANGWON Am Ende war Patrick Bussler nur noch allein unterwegs. Rok Flander, sein slowenischer Konkurrent im kleinen Finale und als früherer Weltmeister großer Favorit, war nämlich gestürzt, weshalb Bussler schon während des Rennens wusste, dass es reichen würde, für eine Münchner Medaille bei der Snowboard-WM in Südkorea.

„Als ich das Missgeschick vom Rok gesehen habe“, meinte Bussler später, „da habe ich richtig weiche Knie bekommen. Ich wollte diese Medaille unbedingt. Aber dass es geklappt hat, ist einfach unglaublich.“

Dass er Bronze holte, im Parallel-Riesenslalom von Gangwon. In seiner langen Karriere war es der größte Erfolg, am Sungwo-Hügel von Gangwon. Weit weg vom Buchberg, dem Skihügel im Tölzer Land.

Dort fuhr Patrick Bussler sein erstes Snowboard-Rennen. Mit zehn hatte er seine beiden Alpin-Ski in den Keller verräumt, seitdem fuhr er nur noch Snowboard.

Mit 17 gab er sein Weltcup-Debüt, 2001 in Berchtesgaden, doch bis zum ersten Podiumsplatz dauerte es sieben Jahre und 54 weitere Rennen. Erst vergangenen Oktober wurde er in der holländischen Ski-Halle in Landgraaf einmal Dritter. Dazwischen lag eine Olympia-Teilnahme, bei der er Platz 19 belegte und zwischendrin sein Zimmer im Olympischen Dorf räumen musste. Aus Versehen hatte Bussler nämlich das Zimmer von Biathletin Uschi Disl bezogen.

In die Quere kam aber vor allem sein Vater, der mächtig Ärger hatte mit dem Verband und immer wieder wetterte, sein Sohn würde nicht genug gefördert. „Diese Aussagen waren alle nicht ernst zu nehmen“, sagte Sportdirektor Timm Stade gestern aus Südkorea zur AZ, „der Papa hat immer geschimpft, dass wir alles falsch machen. Aber er mischt sich zum Glück nicht mehr ein, er hat auch nichts verloren bei uns. Wir machen unsere Arbeit unbeirrt weiter.“

Und wie sich in Korea zeigte, scheint es gute Arbeit zu sein. Für Bussler könnte die Medaille viel wert sein, auf seiner Homepage gibt er an, „verzweifelt auf Sponsorensuche“ zu sein. Und vermarktbar wäre er auch. Schließlich ist er als Slalom- und Riesenslalomfahrer ein alpiner Brettlfahrer, und die geben sich immer schon viel ordentlicher und seriöser als die Boarder aus der Halfpipe und von der Big-Air-Schanze, die gerne ihr unangepasstes Rebellen-Image pflegen und die Hosen vorzugsweise in den Kniekehlen hängen haben. Bei Bussler darf das gar nicht sein. Zumindest nicht im Dienst. Als Mitglied der Sportfördergruppe der Bundeswehr. Da muss das Gewand sitzen.

Am Mittwoch jedenfalls war Diziplin nicht gefragt, bei der Feier mit der Mannschaft um Timm Stade im Hotel des Retortenorts. „Mehr Möglichkeiten zum Weggehen gibt es hier nicht“, sagte Stade der AZ, „und hier hat es außer dem Hotel nur sieben Skilifte, sonst nichts, keine Cafés oder Aprés-Ski-Bars. Die bemühen sich hier zwar alle, aber trotzdem freuen wir uns schon alle auf den nächsten Weltcup, da wird es wieder netter mit mehr Flair.“

Am 31. Januar, beim Riesenslalom am Sudelfeld. Ist auch wieder näher dran am Buchberg.

Florian Kinast

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