Mit Brett in den Alpen
AZ-Serie „Sport in den Bergen”: Diesmal mit „Stand Up Paddle Surfing”
MÜNCHEN Zwei lange Surfbretter treiben durchs Wasser. Dahinter steht Carsten Kurmis mit seinem Sohn. Die beiden können es kaum erwarten, ihren Surftrip zu starten. Die Sonne scheint, der Himmel ist wolkenlos und blau. Perfekte Bedingungen für einen Wellenritt. Nur der Wind hat offensichtlich eine Verschnaufpause eingelegt. Und auch Wellen sind hier am Staffelsee bei Murnau weit und breit nicht zu sehen. Was eigentlich nicht anders zu erwarten war. Aber was machen Vater und Sohn dann hier mit ihren Brettern mitten in den Bergen?
„Wir brauchen keine Wellenberge”, sagt Kurmis und schmunzelt: „Die sind viel zu weit weg. Uns reicht ein See oder ein Fluss in den Bergen.” Es handelt sich hierbei nämlich nicht um zwei gewöhnliche Wellenreiter, sondern um alpine Surfer. Genauer gesagt: Den Sport, den die Beiden betreiben, nennt man „Stand Up Paddle Surfing” (SUP). Dabei steht man auf einem überdimensionierten Surfbrett und bewegt sich mit einem Paddel durchs Wasser. Wind und Wellen? Nicht nötig.
„Das Naturerlebnis und die Ruhe stehen bei dieser Surfvariante ganz klar im Vordergrund”, erklärt Kurmis. „Mit dem SUP-Board kann man die Alpen auf ganz neue Art und Weise erleben, viel intensiver. Einfach traumhaft!” Der Münchner surft seit über 20 Jahren, bereist die Weltmeere. Durch Beruf und Familie fehlt ihm dafür jedoch immer öfter die Zeit. Und so hat er seine pazifischen Surftrips in die Berge verlegt – paddelt auf dem Eibsee, Chiemsee, der Loisach oder Isar. Auf polynesische Fischer, die in ihren Kanus stehend vor Tahiti durchs Meer paddelten, geht diese Surfvariante zurück. Heute stehen vor allem Surflehrer auf SUP-Boards, um Anfängern beim Wellenreiten besser helfen zu können.
SUP-Surfing – ein Traum, der sich für jeden schnell erfüllen lässt. Außer einem relativ gutem Gleichgewichtssinn, einem gültigen Seepferdchen und einer Badehose oder einem Badeanzug braucht man nicht viel. „Wenn man mal ins Wasser fällt, kommt man sehr leicht wieder aufs Brett”, sagt Kurmis, der zusammen mit Guido Meier von „Bavarian Waters” Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene gibt.
Am Pilsensee befindet sich das Trainings- und Testcenter von Bavarian Waters. Für 20 Euro kann man dort zwei Stunden lang drauflos paddeln. Spezielle Kinderkurse (unter 12 Jahre) gibt es nur auf Anfrage. Die Ausrüstung (SUP-Board, Paddel, Schwimmweste) wird gestellt.
„Mein Sohn ist sechs, ich bin 44 Jahre alt", meint Carsten Kurmis, „das alpine Wellenreiten ist wirklich für jeden etwas, macht einfach riesigen Spaß.”
Weitere Infos:
www.bavarianwaters.de
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