Michaels-Beerbaum: Rückkehr nach sechs Jahren
AZ: Frau Michaels-Beerbaum, schön, dass Sie mal wieder bei den Munich Indoors reiten! Seit Ihrem letzten Besuch 2007 ist bei Ihnen viel passiert. Bringen Sie die größte Veränderung mit nach München?
MEREDITH MICHAELS-BEERBAUM: Sie sprechen von meiner Tochter – ja, Brianne wird mich begleiten, es ist Ihr erstes Mal in München. Die ganze Familie wird mitkommen.
Sie haben sich nach der Geburt im Februar 2010 schnell wieder in den Sattel gesetzt. Wie bewältigen Sie den Spagat zwischen Profi-Springreiten und Mutterschaft?
Es ist nicht immer einfach, weil auch mein Mann Markus viel unterwegs ist. Aber zum Glück habe ich ein gutes Team um mich herum. Unsere Nanny Elen kommt aus Schweden, wir haben übers Internet zueinander gefunden. Sie ist zwar erst seit ein paar Wochen bei uns, aber echt super. So kann mich meine Tochter auch zu den Turnieren begleiten. Brianne ist schon viel gereist: Zuletzt waren wir in Oslo und Helsinki.
Wie können wir uns Ihren Tagesablauf vorstellen?
Wir stehen früh auf und nehmen uns dann Zeit fürs Frühstück. Auf den Turnieren gibt es für die Kleinen oft ein Kinderland. Wenn ich reite, spielt Brianne dort, das Kindermädchen passt auf sie auf. Oder sie gehen in den Zoo oder auf den Kinderspielplatz. Wenn ich abends ins Hotel komme, spielen oder lesen wir noch ein wenig – oder ich gehe mit ihr ins Schwimmbad. Wir genießen jede gemeinsame Minute.
Gab es denn auch schon Tage ohne Ihre Tochter?
Ja, leider. In Rio de Janeiro vor einem Jahr hatte ich Brianne nicht dabei. Ich kann Ihnen sagen: Das fühlt sich gar nicht gut an.
Ihre Tochter wächst in einer zweisprachigen Pferdefamilie auf – paradiesische Zustände für ein Mädchen, oder?
Ja, es verwundert wohl kaum, dass sich Brianne für Pferde begeistert. Sie reitet wie wild auf ihrem Steckenpferd durchs Haus. Markus und ich setzen sie manchmal vor uns aufs Pferd. Wenn Brianne mal Lust auf mehr bekommt, werden wir sie gerne unterstützen.
Es ist nicht lange her, dass Sie als Poster in Kinderzimmern hingen, Sie waren 2004 die erste Frau an der Spitze der Weltrangliste. Zuletzt blieben große Erfolge aus – eine Nebenwirkung der Mutterschaft?
Nein, das liegt mehr an meinen Pferden. Ich hatte riesige Erfolge mit Shutterfly und Checkmate, der übrigens auch mit nach München kommt. Bella Donna und Malou brauchen noch etwas Zeit. Mich hatten einige Leute gewarnt, dass es als Mutter schwieriger werden würde. Aber das stimmt nicht. Es hat mir wahnsinnig viel gebracht.
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