Michaela Ammer: "Immer in Bewegung bleiben"
Worauf Eltern achten sollten, wenn die Kinder draußen sporteln, erklärt eine Expertin.
Regen, Wind und Schnee haben Michaela Ammer (46) nie davon abgehalten, auf dem Fußballplatz zu stehen. Die Leiterin der Abteilung Fußball des TSV Forstenried ist für 18 Mannschaften im Verein zuständig. Wie sie Jung und Alt motiviert, auch bei Herbstwetter draußen zu sporteln, erklärt sie im AZ-Interview.
AZ: Frau Ammer, wie motivieren Sie ihre Vereinskinder, bei kälteren Temperaturen zum Training zu kommen?
MICHAELA AMMER: Die braucht man nicht motivieren. Den Kindern ist egal ob es regnet oder schneit. Wenn sie nicht zum Training kommen, liegt das meist daran, dass die Eltern Angst haben, dass sie krank werden könnten – gerade bei den Kleineren. Also muss man eigentlich die Eltern motivieren. Kinder wollen immer spielen und frieren nicht, weil sie sich ständig bewegen.
Kicken bei Nieselregen soll Spaß machen?
Wir lassen die Kinder viel mit dem Ball arbeiten. Die Älteren machen auch Dehnungen und Kondition, aber die Kinder laufen eigentlich alle mit dem Ball, bei jeder Übung. Eine Runde ohne Ball laufen ist eher eine Bestrafung. Das variieren die Trainer, zum Beispiel durch das Spielen und Schießen mal mit dem linken, mal mit dem rechten Bein. Ob im Fußball oder einer anderen Sportart, wenn das Training abwechslungsreich ist, dann kommen die Kinder gern.
Sonst haben Sie keine Tricks?
Eine Belohnung hilft. Im Sommer gibt's mal ein Eis nach dem Training. Wenn es kalt ist, mal einen Tee oder Kakao. Wir machen zudem Ausflüge, zum Beispiel in die Allianz Arena. Wenn man auch außerhalb was macht, dann wächst die Mannschaft zusammen. Wir achten drauf, dass die Neuen direkt in Mannschaften reinkommen und dann geht's sofort mit zu Turnieren. Sie sind furchtbar stolz auf die Medaillen, die sie dann bekommen. Anerkennung ist ein wichtiger Grund, damit Kinder gern Sport machen. Und dass man sich mit ihnen beschäftigt. Das ist im Verein mit Trainern einfacher.
Was sollte man anziehen?
Wir schauen schon bei den Kleineren, dass sie Handschuhe an und ihre Jacken dabei haben, wenn es regnet. Kurze Hosen gehen jetzt nicht mehr. Aber man kann sie ja nicht einpacken, wie beim Skifahren. Wir sorgen schon dafür, dass die Kinder bei einer Übung nicht stehen müssen. Alle müssen immer in Bewegung bleiben.
Was ist mit Hallenfußball?
Ich persönlich finde Hallentraining furchtbar. Die Luft ist schlecht, der Platz eng für die vielen Kinder. Daher versuchen wir, draußen zu bleiben. Mit den Kleinen gehen wir ab November in die Halle. Die Großen bleiben draußen, solange es mit Licht und Wetter geht.
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