Michael Schumacher: Wieviel bekommen Koma-Patienten mit?

Seit mehr als einer Woche liegt Formel-1-Legende Michael Schumacher im Koma. Viele Fans fragen sich: Wie erlebt der Star diese schwere Zeit? Tatsächlich gibt es Berichte von Patienten, die im Koma ihre Umwelt wahrnehmen konnte. So erging es etwa Ex-Rennfahrer Niki Lauda.
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Das Schicksal Michael Schumachers (45) hält die Deutschen nach wie vor in Atem: Seit seinem schweren Skiunfall am 29. Dezember liegt der beliebte Ex-Rennfahrer im Koma - und dennoch pilgern zahlreiche Fans zu dem Krankenhaus im französischen Grenoble, in dem Schumacher mit dem Tod ringt. Stellt sich die Frage: Bekommt der Star von all der Unterstützung, etwa der Anwesenheit von Frau und Kindern etwas mit? Es gibt jedenfalls Schilderungen von Betroffenen, die darauf hindeuten, dass auch Koma-Patienten in Einzelfällen einiges aus ihrer Umgebung mitbekommen.

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Ein prominentes Beispiel ist etwa ein Kollege Schumachers: Der frühere Formel-1-Weltmeister und heutige TV-Experte Niki Lauda (64). Der hatte 1976 bei einem schrecklichen Rennunfall schwerste Verletzungen erlitten und lag danach ebenfalls im Koma. Der Münchner "tz" schilderte er vor einiger Zeit seine Eindrücke als Komapatient. Sein Bericht ist erstaunlich.

Zustand nach Ski-Unfall - Helmkamera beweist: Michael Schumacher fuhr langsam

"Ich war wie in Trance. Ich konnte mich nicht bewegen, mein Gesicht war völlig verbunden, konnte nicht sprechen. Ich bekam aber alles mit, was mit mir passierte", sagte Lauda dem Blatt. Besonders erschütternd: Lauda erlebte offenbar mit, dass ihn die Ärzte fast schon aufgegeben hatten. "Als ein Pfarrer kam, um mir die letzte Ölung zu verpassen, wurde ich richtig sauer. Er sprach ein Gebet, murmelte irgendetwas. Alles in mir sträubte sich dagegen, aber ich konnte nichts tun." Allerdings gab Lauda offenbar genau diese Erfahrung die Kraft, weiter zu kämpfen. "'Spinnt ihr alle!', schrie ich in mich hinein, 'seid ihr deppert! Wollt ihr, dass ich mich aufgebe? So kriegt ihr mich nicht!'", habe er sich gedacht, gab Lauda in dem Gespräch zu Protokoll.

Eine Erfahrung ganz anderer Art machte hingegen der renommierte Neurochirurg Eben Alexander (60), wie die Zeitschrift "hoerzu" Anfang 2013 berichtete. Er erlebte im Koma nach eigenen Angaben Übersinnliches und begegnete einem Geschöpf, dass er als "Engel" bezeichnet: "Der Engel sagte mir, dass ich geliebt würde, mich nicht fürchten müsse und nichts falsch machen könne." Seine Eindrücke hat Alexander in dem Buch "Blick in die Ewigkeit" festgehalten.

Auch abgesehen von Lauda gibt es Berichte über Koma-Patienten, die viel von ihrer Umgebung wahrnehmen. So berichtete das Schweizer Fernsehen 2005 von einem Mann, der nach eigenen Angaben nach einem Motorradunfall in einem zwei Jahre währenden Koma die Gespräche und Geschehnisse in seinem Krankenzimmer mitbekam.

Ein vom "SRF" befragter Experte hielt die Schilderung damals nicht für völlig unplausibel: Es könne sich durchaus schrittweise wieder ein Bewusstsein entwickeln, sagte der Arzt Peer Schleyerbach damals. Unwahrscheinlich sei allerdings, dass Patienten ab dem ersten Moment über Wahrnehmungen verfügten: In der Regel fehlten den Patienten die Erinnerungen an die erste Zeit nach der Verletzung - selbst wenn es ihnen selbst später anders vorkomme.

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