Michael Greis als Sorgenkind

Mit 35 Jahren steht der Olympiasieger von Turin vor seinen letzten beiden Rennen.
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Ruhpolding - Fritz Fischer muss einfach reden, wie ihm der niederbayerische Schnabel gewachsen ist. Bei einem Fan-Treff plauderte der Bundestrainer schon vor der offiziellen Nominierung aus, dass die deutsche Staffel am Freitag (15.15 Uhr) in der Besetzung Simon Schempp, Andreas Birnbacher, Michael Greis und Arnd Peiffer laufen werde. Einer wird sich über Fischers loses Mundwerk besonders gefreut haben: Michael Greis, mit 35 der Oldie im Team und zuletzt dennoch das große Sorgenkind.

Da er auch für den Massenstart am Sonntag qualifiziert ist, steht der Allgäuer womöglich vor seinen zwei letzten großen Rennen auf einer WM-Bühne.

Dass Greis diese Bühne überhaupt würde betreten können, war bis zuletzt unklar. Nach einer Bänderverletzung in der Vorbereitung auf den Winter musste er wochenlang pausieren. Später warfen ihn Infekte und Erkältungen zurück. Erst fünf Tage vor WM-Start war Greis trotz fehlender Norm nominiert worden. Eine Leidenszeit, die nicht spurlos an ihm vorüber ging, wie er zugibt: „Die Gedanken an Rücktritt waren da. Die Saison hatte ich schon abgehakt. Wenn man trainiert und dabei eher Rückschritte als Fortschritte macht, fragt man sich, ob das alles noch Sinn macht.”

Auch das Wort Burnout fiel. Seine beste Zeit ist schon eine Weile her: Olympia 2006. Drei Goldmedaillen holte er in Turin, wurde Sportler des Jahres, gewann im Jahr darauf auch den Gesamt-Weltcup. Elf WM-Medaillen hat er gesammelt, drei davon aus Gold. Die letzte Einzelmedaille stammt jedoch schon von 2007.

Nach den Plätzen 26 im Sprint und 23 im Verfolgungsrennen gelang ihm mit Rang elf im Einzel eine gute Platzierung: ein Fehlschuss weniger, und er wäre ganz vorne mit dabei gewesen. Dennoch habe er sich „definitiv keine Hoffnung auf einen Platz in der Staffel gemacht”, sagt Greis: „Ich weiß, dass Florian Graf mit guten Leistungen hinten dran stand.”

Doch so wird Greis nun fünf statt gar keinen Rennen bestreiten – und womöglich eine weitere WM-Medaille einsammeln. Denn Männer-Bundestrainer Marc Kirchner formulierte folgendes Staffel-Ziel: „Unser Anspruch ist das Podest, nachdem wir dem jetzt schon eine Weile hinterherlaufen. Es müsste doch schon mit dem Teufel zugehen, wenn wir uns nicht da oben irgendwo einreihen."

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