Megafight für Kneipier Dollinger
Münchens Kultboxer kämpft am 10. Januar gegen Ex-Europameister Thomas Ulrich. Dessen Promoter sagt: „Wenn Ulrich verliert, kann er ganz auf Kaninchenzüchter machen!“
MÜNCHEN Es ist der Kampf der Kämpfe für Münchens Kultboxer Armin Dollinger. Am 10. Januar wird der ehemalige deutsche Meister, der in 19 Profikämpfen ungeschlagen ist, in Magdeburg gegen Ex-Europameister Thomas Ulrich antreten.
Der definitiv größte Fight in der Karriere des ehemaligen Türstehers, der in Neuhausen seine eigene Kneipe („sports & more“) betreibt. „Das ist eine große Chance für mich und ich freue mich unglaublich, dass es endlich geklappt hat, denn wir arbeiten schon sieben, acht Monate am Zustandekommen dieses Kampfes“, sagt Dollinger, der für diesen Kampf die beste Börse seiner Karriere kassieren wird, zur AZ. „Ja, so einen Mittelklassewagen, den könnte ich mir definitiv davon bezahlen. Vielleicht auch ein bisserl mehr.“
Dollingers Berater und Anwalt Ruprecht Rassler meint: „Armin hat zuletzt Kai Kurzawa geschlagen, der zur Weltspitze zählt und nun der Fight gegen Ulrich, das zeigt, dass Armin in der erweiterten Weltspitze angekommen ist.“
Der Kampf wird im Vorprogramm des Universum-Boxabends in Magdeburg mit Weltmeister Zsolt Erdei stattfinden, möglicherweise wird der Dollinger-Fight sogar live im ZDF gezeigt.
Für beide Boxer ist es ein entscheidender Kampf. Dollinger ist mit seinen 37 Jahren schon im fortgeschrittenen Boxer-Alter, Ullrich (33) wurde einst als größtes deutsches Talent gefeiert. Er beendete etwa die Karriere von Ex-Weltmeister Graciano Rocchigiani, holte sich den EM-Titel, boxte zwei Mal um die WM. Doch letztendlich scheiterte er immer wieder an seinen Nerven „Wir werden sehen, was Thomas noch drauf hat. Ich bin von ihm sicher nicht mehr wahnsinnig überzeugt. Normalerweise muss er Dollinger ausknocken. Aber was ist bei Ulrich schon normal? Wenn er den Kampf verliert, kann er es lassen. Dann kann er ganz auf Kaninchenzüchter machen, vielleicht liegt ihm das ja mehr“,sagt Jean-Marcel Nartz, der technische Direktor vom Boxstall Universum, bei dem Ulrich unter Vertrag steht, über dessen tierisches Hobby. Universum will gerne einige Boxer von der Gehaltsliste streichen, da passt so ein Entscheidungskampf recht gut ins Bild.
Nartz hatte übrigens vor drei Jahren bei der UniversumVeranstaltung im Münchner Zenith über Vorkämpfer Dollinger noch gelästert: „Wenn der gegen Ulrich boxen würde, das wäre versuchter Totschlag.“ Eine Aussage, die er so jetzt nicht mehr wiederholen würde. „Der Ulrich von vor drei Jahren und der jetzige sind nicht zu vergleichen. Ich betrachte den Fight nicht mehr als Mismatch. Auf dem Papier sieht er gut aus. Was die beiden noch drauf haben, werden wir dann sehen.“ Am 10. Januar. Dann, wenn Dollinger zum Kampf der Kämpfe antritt.
Matthias Kerber
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