Maria patzt - und Wasmeier legt nach: "Das war blöd"

Das Chaos-Rennen von Schladming: Beim WM-Auftakt wird der Super G mehrfach verschoben. Dann stürzt Lindsey Vonn schwer. Und Höfl-Riesch fällt aus
von  Filippo Cataldo

Schladming - Nebelbänke, schwierige Pistenverhältnisse, schlimme Stürze und ein Krankentransport: Selten hat eine Ski-WM so chaotisch und unglücklich begonnen wie die in Schladming. In schlechter Erinnerung werden die deutschen Starterinnen Maria Höfl-Riesch und Viktoria Rebensburg den Sieg von Tina Maze im Super G auf der Planai behalten: Rebensburg fuhr auf Platz acht weit hinterher, Höfl-Riesch und Veronika Hronek schieden aus.

Sehr viel schlimmer erwischte es dagegen Lindsey Vonn: Die Siegerin des Gesamt-Weltcups stürzte schwer und musste mit dem Helikopter ins Krankenhaus geflogen werden. Lange sah es so aus, als würde an diesem Tag überhaupt kein WM-Rennen stattfinden können. Dichter Nebel machte den Start des Super G der Frauen unmöglich, vier quälend lange Stunden lang. Und als es schließlich doch noch losgehen konnte, kam es knüppeldick - für einen Pistenhelfer, der zu Sturz kam (offener Nasenbeinbruch plus Gehirnerschütterung) und für Lindsey Vonn. Mit Zwischenbestzeit war die Amerikanerin mit Startnummer 19 unterwegs, bis sie nach einem Sprung schwer stürzte, sich das Knie verdrehte und mit dem Helikopter ins Schladminger Diakonistenkrankenhaus abtransportiert werden musste. Verdacht auf Beinbruch!

TV-Experte Markus Wasmeier analysierte Vonns Sturz: „Es war ein sehr hoher Luftwiderstand bei der Landung. Sie hat wenig entgegengehalten. Der Außenski ist extrem reingedrückt. Das war richtig blöd, richtig unglücklich. Das schaut nicht gut aus fürs Knie, das ist leider Gottes so." Die Organisatoren, die das Rennen in letzter Minute doch noch frei gegeben haben, werden sich wohl einiges an Kritik anhören müssen, denn Vonn war nicht die einzige, die auf der vom gestrigen Dauerregen aufgeweichten Piste ins Straucheln geriet. "

Die ganzen Pausen haben nicht gut getan", meinte Wasmeier, "wenn's vormittags gefahren wären, wäre die Körperspannung besser gewesen. Dieses Standby ist schwer, die Spannung und die Konzentration zu bekommen." Viktoria Rebensburg meinte: "Generell ist es nicht so einfach mit der ganzen Verschiebung. Man sitzt stundenlang rum, versucht sich zu motivieren, die Spannungskurve geht runter. Diese Piste ist nicht einfach zu fahren. Da ist eine kleine Welle, da hat's die Lindsey extrem rauskatapuliert."

Das bekam natürlich auch die Startnummer 20 mit: Maria Höfl-Riesch. Nach Vonns Sturz verließ sie wieder das Starthaus, ließ sich per Funk berichten, was auf der Strecke passiert war und machte danach einen äußerst verunsicherten Eindruck. Und als auch noch der Rettungshubschrauber aufstieg, war ihr klar, dass dieser bevorstehende Lauf einer ihrer schwersten werden würde.

Kein Wunder, dass sie Nerven zeigte: Nach nur 20 Sekunden geriet sie in Innenlage, und schon war ihre erste WM-Fahrt zu Ende: ausgeschieden, gescheitert. Kein schöner WM-Auftakt.

„Bei Maria passt’s im Kopf derzeit nicht“, hatte TV-Experte Wasmeier schon am Montag in der AZ analysiert. Ob er sich nun bestätigt fühlte? Nach dem Aus für Höfl-Riesch legte Wasmeier jedenfalls in der ARD nochmal nach: „Das war blöd, auf den Innenski zu gehen und nicht mehr wegzukommen. Das war ein Fehler, der normalerweise nicht passieren darf, das kann noch blöd ausgehen. Vielleicht war es auch die dunkle Sicht. Das war ja flach, also da auf dem Innenski zu fahren, das ist nicht unbedingt..." Wasmeier verschluckte seine Wertung.

Und schon war es wieder da, das Thema, das die Gemüter erhitzt: der Zwist zwischen Wasmeier und den Höfl-Rieschs.

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