Marco Wittmann, Fahrer von BMW und Sieger der DTM, im Interview.

Am Wochenende startet die neue DTM-Saison. Der Titelverteidiger Marco Wittmann spricht in der AZ über neue Regeln und sein Vorbild.
Johannes Schnabl |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
DTM-Champion Wittmann im Interview.
AZ-Montage/dpa DTM-Champion Wittmann im Interview.

Der 27-jährige Franke Marco Wittmann fährt in der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft (DTM) für BMW Team MRG und geht in diesem Jahr als Titelverteidiger an den Start. Er hat sich den Fragen der AZ gestellt.

AZ: Herr Wittmann, nach dem DTM-Titelgewinn 2014 und im vergangenen Jahr kann die Devise nur lauten: Aller guten Dinge sind drei, oder?
MARCO WITTMANN: Bestenfalls wäre das so. In der DTM kann man das aber nicht so einfach sagen. Trotzdem geh’ ich natürlich mit nur einem Ziel in die Saison – und das ist die Titelverteidigung.

Sollten Sie noch einmal die Meisterschaft gewinnen, stoßen Sie in einen elitären Kreis vor. Nur der fünfmalige Champion Bernd Schneider und Klaus Ludwig mit drei Titeln konnten den Titel bislang öfter als zweimal holen.
Ich bin kein großer Freund von Statistiken. Aber es wäre schön, so was von sich zu lesen. Wenn man dann am Ende unter nur drei Fahrern steht, die das geschafft haben, wäre das super und ich werde alles dafür geben.

Ist Bernd Schneider Ihr Vorbild?
Bernd Schneider war sicher eine prägende Figur in der DTM, aber er ist – bei allem Respekt – nicht mein persönliches Vorbild. Da gibt es andere.

Wen denn?
Alessandro Zanardi. Die Lebenseinstellung, der Ehrgeiz, den er an den Tag legt, ist ebenso beeindruckend wie seine Erfolge, die er noch immer feiert – obwohl ihm nach einem Rennunfall beide Beine amputiert werden mussten. Er sollte ein Vorbild für Jedermann sein – ob mit oder ohne Handicap.

Ihr ehemaliger Kollege, der jetzige Formel-1-Pilot Pascal Wehrlein, hatte auch einen schweren Unfall. Zeigt das wieder, wie gefährlich Rennsport sein kann?
Das kann jeder sehen, wie er mag. Eigentlich war das Rennen schon vorbei, als er den Unfall hatte. Was genau da passiert ist, kann Ihnen nur Wehrlein selbst beantworten. Aber natürlich darf man nicht vergessen, dass im Motorsport immer was passieren kann – trotz hoher Sicherheitsstandards.

Die DTM wagt jetzt einen Neustart. Mit Gerhard Berger hat die Serie einen neuen Chef. Dazu kommen neue Autos und neue Regeln. Was erwartet die Fans?
Ordentlich Spannung. Der größte Faktor sind sicher die neuen Reifen, die zwar anfangs mehr Grip bieten, aber schneller abbauen. Das ist eine völlig neue Herausforderung, die wir Fahrer schon lange wollten. Es wird sicher noch spannender und noch enger als zuletzt. Dazu kommt eine höhere Motorleistung – und die Funkverbindung zur Box fällt weg.

Der Fahrer ist also mehr auf sich alleine gestellt?
Richtig. Jetzt kommt es im Rennen noch mehr auf den Fahrer an. Nichtsdestotrotz muss das Fahrzeug trotzdem schnell sein. Das Gesamtpaket muss stimmen.

Neu ist auch, dass es nun sogar im Qualifying drei Punkte für den schnellsten Fahrer gibt. Bei zwei Rennen und zwei Qualifyings pro Wochenende steigt der Druck schon enorm, oder?
Naja. Das Qualifying-Format ist das gleiche wie im vergangenen Jahr. Ich finde die Entscheidung trotzdem super, auch wenn es wohl nicht viel ändern wird. Wenn du 18 Mal Pole fährst, in den Rennen aber nicht punktest, wirst du trotzdem kein Champion.

Welche Neuheit gefällt Ihnen denn am besten?
Das kann man jetzt nicht spontan sagen. Ich finde es gut, dass man versucht, die Serie besser zu machen. Und dass man nicht die Formel 1 kopiert. Die DTM ist auf einem sehr hohen Niveau und weiter auf dem richtigen Weg.    Johannes Schnabl    

Lesen Sie auch: Titelkampf in Hamburg - Gute Chancen: Wird Mario Daser der nächste Box-Champion?

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.