„Marco macht die schwierigen Bälle“
Mihai Paduretu, der Erfolgscoach der Hachinger Volleyballer, lobt seinen Kapitän Liefke – und träumt vom Endspiel.
UNTERHACHING Coach Mihai Paduretu hat ein vergleichsweise einfaches Erfolgsrezept. Sein Motto auf dem Weg zum Volleyball-Double heißt: „Der Weg ist das Ziel." Und so wird der Rumäne nicht müde, seine Mannschaft Generali Haching immer wieder stark zu reden. Einen Riesenschritt auf dem Weg zum Titel – es wäre der erste in der Vereinsgeschichte – machten die Hachinger mit dem 3:0 (25:22, 25:23, 25:23) im ersten Halbfinalspiel gegen die Netzhoppers aus Königs Wusterhausen.
Doch ganz so souverän wie es am Ende mit dem 3:0 aussah, war es nicht. Für Generali Haching war es ein hartes Stück Arbeit. Das musste auch Karl Pfister, Vertriebsvorstand von Hachings Hauptsponsor Generali, zugeben: „Heute war es anstrengend, weil es so knapp war." Der Gegner aus Brandenburg wehrte sich hartnäckig, was Paduretu gar nicht gefiel. Hachings Coach war nach dem Spiel etwas angefressen. „Wir haben heute keinen Spaziergang erwartet, aber die Spielweise von Königs Wusterhausen nervt“, sagte Paduretu. Hat der Coach etwas gegen die Spieler aus Königs Wusterhausen? „Nein, aber es nervt einfach immer, wenn der Gegner sehr gut verteidigt. Man muss immer drei-, viermal angreifen, um den Punkt zu machen." Und weiter: „Man braucht Geduld, weil, wenn man die Nerven verliert, dann verlierst du gegen solche Mannschaften. Königs Wusterhausen spielt zwar effizient, aber immer total unspektakulär. Das nervt mich."
Haching: Paduretu ist "stolz auf meine Mannschaft"
Viel lieber als über den Gegner redet Paduretu jedoch über sein Team. Denn er ist stolz auf seine Spieler. „Meine Jungs sind alle überzeugt von ihrer Stärke und das auch berechtigt“, sagte Paduretu, „wer 14 Mal hintereinander gewinnt, der muss was drauf haben. Wir denken nur von Spiel zu Spiel, und das nächste ist am Freitag in Königs Wusterhausen.“
Ein Sonderlob gab es aber dennoch – für Kapitän Marco Liefke. Der 34-Jährige ist der erfahrenste im Team – und quasi Hachings Lebensversicherung. Er kam vor der Saison aus Berlin an den Utzweg und lässt seinen Worten („Wir wollen Meister werden“) offenbar Taten folgen. Auch gegen Königs Wusterhausen erwies sich Liefke als Leader. Er ist der Mann für die wichtigen Punkte. Als Haching im letzten Satz 19:22 zurücklag, blockte und punktete Liefke zweifach, glich zum 22:22 aus. „Bei uns zählt die ganze Mannschaft“, sagte Paduretu, „wenn einer mal schlechter spielt, fangen das die anderen auf, aber Marco spielt regelmäßig hervorragend. Ohne ihn wäre es sehr schwer. So einer wie Marco hat uns in der Vergangenheit gefehlt, der mit seiner Erfahrung in den entscheidenden Momenten die schwierigen Bälle tot macht."
Dennoch bleibt der Trainer realistisch: „Gegen Friedrichs-hafen im Finale reicht nicht nur ein Marco Liefke in Topform. Da müssen alle gut drauf sein." Da hat er es dann doch rausgelassen, das Wort Finale.
Reinhard Franke
- Themen: