Luft nach oben

Die deutschen Männer enttäuschen bei der Heim-WM in Ruhpolding: Nur Schempp läuft bei der Verfolgung in die Top Ten, Greis landet auf Platz 23. Trotzdem ist man „ganz zufrieden”
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RUHPOLDING Die Null hätte stehen müssen. Tat sie auch, allerdings nur bei einem einzigen der 56 Starter im Verfolger-Rennen, beim Esten Roland Lessing. Das deutsche Team pendelte sich bei im Schnitt etwa drei Fehlschüssen ein – gutes Mittelfeld, nicht mehr nicht weniger. In der Verfolgung über 12,5 km war Simon Schempp (Uhingen/2 Schießfehler) als Neunter bester DSV-Skijäger. Männer-Trainer Mark Kirchner meinte: „Es konnte nur um Schadensbegrenzung gehen. Fürs Podest wäre die Null notwendig gewesen. Wir wollten für den Kopf ein gutes Rennen machen. Das haben wir geschafft.”


Nun ja, die Spitze war nach dem Sprint-Rennen vom Samstag schon kaum noch in Sichtweite: Lokalmatador Andreas Birnbacher lag als Sechzehnter und bester Deutscher eineinhalb Minuten hinter dem Franzosen Martin Fourcade, der auch am Sonntag als Erster durchs Ziel lief, vor dem Schweden Carl Johan Bergman und dem Russen Anton Shipulin. Birnbacher schoss drei Fahrkarten, wurde am Ende Zwölfter und meinte: „Heute war es schon wieder besser. Ich hatte super Material und habe einen kleinen Schritt nach vorne gemacht. Ärgerlich war, dass ich immer die letzten Schüsse daneben gesetzt habe. Aber so ist es beim Verfolgungsrennen: Man will unbedingt Plätze gut machen, und dafür muss man am Schießstand gute Leistungen bringen. Da muss man einfach mehr riskieren.”


Den größten Sprung machte Arnd Peiffer, Unglücksrabe der Bronze-Mixed-Staffel: Von Platz 37 lief und schoss er sich mit der viertbesten Laufzeit noch bis auf Rang 17 vor. Logisch, dass sein Fazit diesmal positiv ausfiel: „Im Vergleich zu gestern war es ein richtig tolles Rennen. Das gibt wieder Selbstbewusstsein. Das Sommerwetter und die frühlingshaften Temperaturen sind überhaupt nicht mein Ding. Das etwas kältere Wetter hat mir sehr viel besser gefallen.” Schön für Peiffer, dass es in den nächsten Tagen eher kühl bleiben soll. Wobei: Die Sonne könnte schon auch mal durch blitzen. Aber darauf wird Peiffer sich mittlerweile eingestellt haben.


Stutzig macht den Betrachter jedoch, wie locker die DSV-Männer ihr bislang eher enttäuschendes Abschneiden hinnehmen. Simon Schempp, der zehn Plätze gut gemacht hatte, zeigte sich „sehr zufrieden”: „Im Schießen bin ich ganz gut durchgekommen.” Bis auf die zwei Fehlschüsse: „Keine Ahnung, wo die hin gegangen sind. Das müssen wir jetzt auch gar nicht diskutieren.” Michael Greis, der dreifache Weltmeister und dreifache Olympiasieger, verbesserte sich von Rang 26 auf 23, Florian Graf fiel von 34 auf 38 zurück – das ist Luft nach oben. Dem einzigen Null-Fehler-Schützen im Feld mit dem schönen deutschen Namen Lessing nützte seine Fehlerlosigkeit aber auch nicht viel: Er landete auf Platz 39.

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