Loch verliert Führung - Damen verpassen Podest
Deutschlands Rodler werden froh sein, dass die Übersee-Saison mit dem Weltcup in Park City zu Ende ging. Olympiasieger Loch will schnell heim an den Königssee, bei den Damen hatte nur Tatjana Hüfner Grund zur Freude.
Park City - Rodel-Olympiasieger Felix Loch hat in Park City seine Führung im Gesamtweltcup verloren, die deutschen Damen fuhren erstmals in dieser Saison allesamt am Podest vorbei. Ein Großteil des Teams von Bundestrainer Norbert Loch wird die vierte Weltcup-Station dieses Winters wohl am liebsten schnellstmöglich vergessen. "Es fehlt im Moment einfach fahrerisch, es wird Zeit, dass wir heim kommen", sagte sein enttäuschter Sohn Felix. Für einen deutschen Erfolg sorgten stattdessen erneut die Doppelsitzer. Tobias Wendl/Tobias Arlt holten sich auf der Olympiabahn von 2002 ihren ersten Saisonsieg.
Damit beendeten die Bayern die beeindruckende Siegesserie ihrer Rivalen Toni Eggert/Sascha Benecken, die alle bisherigen Rennen der Saison für sich entschieden hatten und in Park City Dritte wurden. "Wir arbeiten uns langsam wieder ran", sagte Arlt. Die Thüringer Eggert/Benecken bleiben im Gesamtweltcup aber dennoch klar in Führung, weil sie den abschließenden Sprint vor Wendl/Arlt wieder für sich entschieden.
Loch nur Platz fünf, Geisenberger zumindest im Sprint auf Platz drei
Titelverteidiger Loch dagegen verlor seinen Spitzenplatz vorerst an den Russen Roman Repilow, der in den USA seinen ersten Weltcuperfolg feierte - Loch war nur Fünfter geworden. "Es wird Zeit, dass wir mal wieder ein paar Läufe daheim in Königssee machen und die fahrerische Form mal wieder ein bisschen nach oben schrauben", sagte er. "Sonst wird's ein bissl eng." Zweitbester Deutscher war Ralf Palik auf Rang neun vor Johannes Ludwig, der Zehnter wurde.
Mit einem etwas besseren Gefühl dürfte dagegen Europameisterin Tatjana Hüfner in die kurze Weihnachtspause gehen. Zwar war sie bei den Einsitzern nur Sechste geworden hinter Olympiasiegerin Natalie Geisenberger, die auf den vierten Platz gefahren war. Beim abschließenden Sprint, der zwar nicht olympisch ist, aber genauso viele Weltcup-Punkte bringt, rodelte sie jedoch auf den dritten Rang - und verdrängte Geisenberger (Rang acht) von der Spitze der Gesamtwertung. Für ihre bisher starke Saison machte Hüfner vor allem ihren Trainer, Ärzte und Mechaniker verantwortlich. "Mit Hilfe solcher Menschen im Hintergrund geht es nun mit der Gesamtweltcupführung in die Weihnachtsfeiertage", schrieb sie auf Facebook.
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