Lindsey Vonn im Interview über diese Saison und ihr Ziel bei Männer-Rennen zu fahren

Lindsey Vonn spricht in der AZ über ihre großen Ziele in dieser Saison, ihre Leidenszeit im Vorjahr. Und sie erklärt, warum sie ein Rennen bei den Männern fahren will. "Ich will beweisen, dass es möglich ist"
Johannes Schnabl |
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Treue Begleiterin: Hündin Lucy ist bei Vonns Reisen fast immer dabei und nimmt auch schon mal bei einer Pressekonferenz von Frauchen teil.
dpa 2 Treue Begleiterin: Hündin Lucy ist bei Vonns Reisen fast immer dabei und nimmt auch schon mal bei einer Pressekonferenz von Frauchen teil.
Vonns Konkurrentin in diesem Jahr? Viktoria Rebensburg.
dpa 2 Vonns Konkurrentin in diesem Jahr? Viktoria Rebensburg.

AZ: Frau Vonn, Sie können in diesem Jahr den Sieg-Rekord im Weltcup brechen, treten vielleicht zum letzten Mal bei Olympischen Spielen an. Erleben wir die wichtigste Saison Ihrer Karriere?
LINDSEY VONN: So weit würde ich nicht gehen. Ich bin nicht bereit dafür, zu sagen, dass dies das letzte Jahr für alles oder irgendwas sein wird. Ich setze mir ständig neue Ziele und es gibt noch vieles, was ich erreichen will. Klar ist es ein wichtiges Jahr wegen der Spiele, aber für mich ist jede Saison wichtig. Ich bin jedes Jahr von neuem hochgeklettert, hatte jedes Jahr wieder Rückschläge. Aber nun fühle ich mich bereit, die Spitze zu erreichen.

Inwiefern?
Ich will den Stenmark-Rekord toppen und hoffentlich werde ich bei den Spielen auch ein paar Medaillen gewinnen.

Mit insgesamt 86 Weltcup-Triumphen ist Ingemar Stenmark noch der erfolgreichste Ski-Rennfaher aller Zeiten. Was würde es Ihnen bedeuten, seinen Rekord zu brechen?
Für mich wäre es das Sahnehäubchen auf dem Kuchen. Es würde bedeuten, dass ich eine Marke in der Geschichte des Skisports gesetzt hätte und das ist mein Ziel, das über allem steht. Ich möchte bekannt sein als eine der Größten - darauf habe ich mein ganzes Leben lang hingearbeitet.


Noch-Rekordhalter und Jägerin: Ingemar Stenmark und Vonn. Foto: dpa

Wollen Sie deshalb auch ein Männer-Rennen bestreiten?
Ob es nun um die Olympischen Spiele oder den Stenmark-Rekord geht oder darum, ein Rennen gegen die Männer zu fahren: Für mich geht es nur um das eine - ich will meine Ziele erreichen. Um mich selbst zu pushen. Um zu beweisen, dass es möglich ist.

Ihre Pläne, im kommenden Jahr gegen die Männer zu fahren, werden ja heftig diskutiert.
Wenn du mich jetzt fragst, warum ich das mache, sage ich: Warum nicht?

Wie ist der aktuelle Stand der Dinge?
Die FIS (Fédération Internationale de Ski, Anm.d.Red.) prüft das Vorhaben. Ob es klappt, werden wir im Frühjahr wissen.

Wollen Sie mit ihrem Vorhaben auch ein Zeichen für Gleichberechtigung setzen? Schließlich sagten Sie, dass Sie sich beim Frauen-Rennen manchmal wie im Vorprogramm für die Männer vorkommen.
Ich denke, Frauen haben im sportlichen Wettkampf immer mit mangelndem Respekt zu kämpfen. Das ist etwas, was wir alle unbedingt ändern müssen. Nicht nur bei Skirennen, sondern in allen Bereichen des Sports.


Treue Begleiterin: Hündin Lucy ist bei Vonns Reisen fast immer dabei und nimmt auch schon mal bei einer Pressekonferenz von Frauchen teil. Foto:dpa

Sie haben sich auf jeden Fall viel vorgenommen, obwohl Sie ein Jahr mit vielen Verletzungen hinter sich haben.
Aber ich habe dabei viel über mich gelernt. Ich habe mich selbst an Grenzen gebracht, von denen ich nicht wusste, dass ich sie habe.

Sie sprachen von der schwersten Reha aller Zeiten, Sie hatten etwa mit Nervenschäden zu kämpfen.
Jede Verletzung, die ich bislang erlitten habe, war komplizierter als die davor. Aber jedes Mal bin ich stärker zurückgekommen. Und nun bin ich in der Form meines Lebens.

Wer von den Frauen kann es denn in dieser Saison mit Ihnen aufnehmen? Wen sehen Sie als Konkurrenten? Vielleicht Viktoria Rebensburg?
Ich messe mich momentan nur mit mir selbst. Aber klar, es gibt momentan viele gute Skirennfahrerinnen - und Viktoria ist eine davon. Es wird noch eine großartige Saison werden.

Kommen wir nochmal auf Olympia zurück. Wie besorgt sind Sie wegen der politischen Situation auf der koreanischen Halbinsel?
Das ist einfach ein Teil der Olympischen Spiele. Man kann nicht immer so tun, als wären die Veranstaltungsorte ein Idyll, ein perfektes Paradies und die Politik bleibt völlig außen vor. Trotzdem will man sich auch sicher fühlen - und natürlich Spaß haben.

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