Lehrstunde statt zweiter WM-Überraschung - 2:7 gegen Schweden

Dem WM-Auftaktsieg folgt die erste Niederlage. Gegen Schweden sind Deutschlands Eishockeyprofis chancenlos. Das Ergebnis fällt am Ende allerdings etwas hoch aus.
von  Matthias Kerber
Deutschlands spieler stehen nach dem Spiel auf dem Eis.
Deutschlands spieler stehen nach dem Spiel auf dem Eis. © Monika Skolimowska/dpa

Dem WM-Auftaktsieg folgt die erste Niederlage. Gegen Schweden sind Deutschlands Eishockeyprofis chancenlos. Das Ergebnis fällt am Ende allerdings etwas hoch aus.

Auf den amerikanischen Traum folgte das schwedische Erwachen. 24 Stunden nach dem 2:1-Auftaktsieg über die USA bei der Heim-WM kam die deutsche Nationalmannschaft gegen Schweden mit 2:7 unter die Kufen. Nicht einmal NHL-Goalie Thomas Greiss (New York Islanders), der die Amerikaner mit übermenschlichen Paraden zur Verzweiflung gebracht hatte, konnte die Klatsche verhindern.

"Die Schweden sind eiskalt", befand Greiss, "wir haben ein paar dumme Fehler gemacht." Acht Minuten vor Schluss, nach dem siebten Gegentreffer, ging Greiss vom Eis, machte für Münchens Meister-Goalie Danny aus den Birken Platz. "Es war nicht die Schuld von Thomas, er hat uns lange im Spiel gehalten", meinte Bundestrainer Marco Sturm, "es waren die fünf Mann vor ihm." Dabei spielten die DEB-Truppe 40 Minuten gut mit, doch immer wenn die Schweden ernst machten, hatte das Sturm-Team nichts entgegenzusetzen. "Man darf nicht anfangen zu träumen, dass man die Großen in jedem Spiel schlägt. Da müssen wir die Kirche im Dorf lassen", sagte Sturm und gab den Spielern am Sonntag frei. Schließlich wartet am Montag (16.15 Uhr, Sport1) mit Russland ein übermächtiger Gegner. "Wir haben immer Probleme mit den Skandinaviern, die unterschätzen uns nicht. Sie sind nicht wie die Russen, die mal rumzipfeln wollen", sagte Stürmer Felix Schütz.

Nur eines von 37 Spielen gewann Deutschland gegen Russland – vor sechs Jahren bei der WM in der Slowakei (2:0). Gegen Italien feierte die Sbornaja mit 10:1 ein Schützenfest. Was gegen Schweden auffiel, ist die anfällige Defensive. Sturm kann nur mit sechs Defensivspielern aufwarten. Kapitän Christian Ehrhoff (Oberkörperverletzung) fehlt extrem. "Jede Sekunde im Spiel wünscht man ihn herbei", sagte Ersatz-Kapitän Dennis Seidenberg von den New York Islanders.

Ehrhoff droht sogar das WM-Aus. "Wir müssen eine Entscheidung treffen. Wir können nicht nur hoffen, dass es besser wird", sagte Sturm.

 

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