Laura Dahlmeier ist zum Start der Saison auf Magdalena Neuners Spuren

Nach dem Blick auf die Anzeigetaumel ballte Laura Dahlmeier die Siegerfaust. Dank eines fehlerfreien Schießens und schneller Ski hat die 23-Jährige beim Weltcup in Pokljuka (Slowenien) den Sprint gewonnen und mit dem zweiten Saisonerfolg die Führung im Gesamtweltcup ausgebaut.
Mit ihrem neunten Weltcupsieg vor Justine Braisaz (Frankreich) und Marte Olsbu (Norwegen) untermauert die Weltmeisterin ihre starke Frühform und nährt die Hoffnung auf den ersten deutschen Weltcupgesamtsieg seit Magdalena Neuner 2012.
„Auf der Schlussrunde hatte ich bei zehn Sekunden Rückstand gedacht ‘Da hab’ ich keine Chance’. Aber dann habe ich immer mehr aufgeholt und Freude mich wahnsinnig, dass es gereicht hat“, so Dahlmeier. Dabei hatte sie sich vor dem Rennen nicht gut gefühlt, legte aber eine perfekte Renneinteilung hin und holte den Rückstand auf die führende Braisaz auf. Am Ende lag sie 3,5 Sekunden vor ihr.
„Ich hatte ein bisschen Angst, weil ich doch mehr Muskelkater hatte als mir lieb war“, sagte Dahlmeier, die als Gejagte in die Verfolgung am Samstag (14.45 Uhr/ZDF) geht: „Ich muss wieder mein eigenes Rennen machen, dann ist einiges möglich.“
Biathlon in Pokljuka: Dahlmeier triumphiert, Schempp Sechster
Zweitbeste Deutsche wurde Franziska Hildebrand als Fünfte. Endlich wieder ein Top-Resultat lieferte Miriam Gössner ab, die nach nur einem Fehler starke Zehnte wurde. In Östersund hatte sie in drei Rennen mit 23 Fehlern schwache Ergebnisse eingefahren. Nun knackte sie die WM-Norm. „Größer hatte der Druck fast nicht sein können. Ich habe mich sehr auf das Schießen konzentriert und bin überglücklich, dass es so geklappt hat“, sagte Gössner.
Für Bundestrainer Gerald Hönig ging so einiges auf, denn die Ex-Langläuferin Denise Herrmann feierte als 18. ein starkes Debüt im Biathlon-Weltcup. „Ich bin sehr zufrieden. So kann’s weitergehen“, sagte Herrmann. Sie war für die kranke Franziska Preuß ins Team gerückt und erst am Donnerstagabend nach vierstündiger Fahrt aus Südtirol angereist.
Bei den Männern zeigte Simon Schempp als Sprint-Sechster beim 50. Weltcupsieg des Franzosen Martin Fourcade aufsteigende Tendenz. „Es ging wieder ein Stück weiter nach vorne. Ich bin sehr zufrieden“, sagte der Uhinger.
„Im Großen und Ganzen war es ein recht ordentlicher Wettkampf vom gesamten Team. Das einzige, was mich ärgert ist das Stehendschießen vom Benni“, sagte Bundestrainer Mark Kirchner. Der Schwarzwälder Benedikt Doll lag auf Podestkurs, nach drei Fehlern startet er aber nur als 21. in den Verfolgungswettkampf. Erik Lesser war als Achter zweitbester Deutscher, Arnd Peiffer lief auf Rang 19.