Krupp-Truppe verpasst Turniersieg

0:3-Pleite gegen Kanada beim Deutschland-Cup. Der Bundestrainer ist trotzdem zufrieden: "Die Jungs haben sich alle richtig reingehängt."
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Jubel über das 3:0: Rekordweltmeister Kanada.
dpa Jubel über das 3:0: Rekordweltmeister Kanada.

MANNHEIM - 0:3-Pleite gegen Kanada beim Deutschland-Cup. Der Bundestrainer ist trotzdem zufrieden: "Die Jungs haben sich alle richtig reingehängt."

Es war wieder nichts mit dem ersten Sieg der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft seit 1996 beim Deutschland-Cup. Ohne zahlreiche Stammspieler verlor die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) ihr „Endspiel“ in Mannheim gegen Kanada 0:3 (0:1, 0:1, 0:1) und musste sich wie im Vorjahr mit Platz drei begnügen.

„Um die Ergebnisse geht's mir weniger, sondern darum, neue Spieler zu testen. Die Jungs haben sich alle richtig reingehängt, das sit wichtig“, sagte Krupp, der in vier Länderspielen in fünf Tagen fünf Debütanten und neun weitere junge Spieler mit wenig internationaler Erfahrung aufbot. Drei Monate vor der Olympia-Qualifikation drängten sich vor allem die Deutsch-Kanadier Richard Mueller und Sven Butenschön für einen Platz im Team auf. Stürmer Mueller von den Hamburg Freezers, der mit vier Toren in seinen ersten drei DEB-Einsätzen für Furore sorgte, fehlte zum Abschluss gegen Kanada angeschlagen. Ohne den 26-Jährigen offenbarte das Krupp-Team alte Schwächen in der Chancenverwertung.

Den vierten kanadischen Turniersieg nach 2000, 2002 und 2005 sicherten vor 8525 Zuschauern der Wolfsburger Norm Milley (10.), der Nürnberger Scott King (37.) und der Mannheimer Pascal Trepanier (54.). Senkrechtstarter Mueller verblüffte indes sogar die DEB-Verantwortlichen. „Ich hätte nicht gedacht, dass er auf diesem Niveau so spielt und so viele Tore erzielt“, staunte DEB-Generalsekretär Franz Reindl. Der Stürmer, dessen Vater von Augsburg nach Kanada ausgewandert war, darf sich nach seinen Doppelpacks am vergangenen Mittwoch beim 3:0 gegen die „Ahornblätter“ und am Samstag beim 5:2 gegen die Slowakei berechtigte Hoffnungen auf einen Einsatz bei der Olympia-Qualifikation machen. Dann kann er selbst mithelfen, seinen großen Traum zu verwirklichen – Olympia vor der eigenen Haustür.

Denn Mueller wohnt ebenso wie Verteidiger Butenschön in Vancouver. Der 32-Jährige von den Mannheimer Adlern, in Itzehoe geboren und in Kanada aufgewachsen, beeindruckte in seinen ersten Länderspielen mit einer starken Defensivleistung. „Er stabilisiert unsere Abwehr und gehört schon automatisch zu den Besten“, lobte Krupp den ehemaligen NHL-Profi, der wie Mueller seit Sommer für die DEB-Auswahl spielberechtigt ist.

Zwar betonte Krupp: „Hier verliert oder gewinnt niemand seinen Stammplatz, es zählen Leistungen über einen längeren Zeitraum.“ Doch Mueller und Butenschön werden wohl bereits in Hannover (5. bis 8. Februar 2009) zum DEB-Team gehören, wenn die NHL-Profis beim Kampf um das Vancouver-Ticket nicht zur Verfügung stehen. Auch die jungen Spieler wie den Wolfsburger Kai Hospelt, den Krefelder Patrick Hager oder den Hannoveraner Nikolai Goc nannte Krupp als Alternativen zu den Stammspielern, „wenn die nicht 100-prozentig fit sind“. Wie wichtig jedoch die Arrivierten im Team sind, bewies einmal mehr die Paradesturmreihe um DEL-Torschützenkönig Michael Wolf.

Der Iserlohner, den Krupp beim 0:1 gegen die Schweiz am Freitag noch geschont hatte, war gegen die Slowakei der überragende Spieler auf dem Eis. Der 27-Jährige erzielte nicht nur sein 19. Länderspieltor und bereitete weitere Treffer seiner Sturmkollegen Philip Gogulla und Michael Hackert vor, sondern riss das gesamte Team mit. „Er macht einen großen Unterschied“, meinte Hackert. Einen großen Unterschied machte auch der Umzug von Hannover nach Mannheim und Frankfurt. 30.368 Zuschauer kamen zu den sechs Spielen an drei Tagen – fast doppelt so viele wie vor einem Jahr (17.522 bei neun Spielen) und Rekord für den Deutschland-Cup.

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