Kommt Vettel?
München - Das Wichtigste vorweg: Der Asphalt hält, die Fahrer können das Spektakel im Olympiastadion kaum erwarten. Vor zwei Wochen schon haben die DTM-Stars Bruno Spengler (Mercedes) und Filipe Albuquerque (Audi) auf der Rückreise vom Rennen in Spielberg den Asphalt im Olympiastadion für die DTM-Showrennen am 16. und 17. Juli in München eingeweiht. „Alles funktioniert so, wie wir uns das vorgestellt haben. Die Strecke ist nicht zu rutschig und auch breit genug für die Autos. Auch die Kurvenradien sind nicht zu eng“, berichtet Olympiapark-Chef Ralph Huber rund vier Wochen vor dem Start des wohl spektakulärsten Rennen des Jahres.
Auch den beiden Piloten scheint die Testfahrt Spaß gemacht zu haben. So sehr, dass sie bei ihren Kollegen und Rivalen kräftig geworben haben für das Rennen unterm Zeltdach. „Ich kenne im Fahrerlager niemanden, der nicht richtig heiß ist auf das Event“, sagt Martin Tomczyk, der mit seinem Audi die letzten beiden DTM-Rennen gewonnen hat und die Meisterschaft anführt.
Der Rosenheimer freut sich vor allem auf den für die DTM völlig neuen Modus – wegen des engen Asphaltbands im Olympiastadion fahren jeweils zwei Fahrer im K.o.-System gegeneinander, es zählt die schnellste Zeit – und der Lärm unterm Zeltdach. „Wir werden in München so nah an den Fans dran sein wie nirgendwo sonst. Das ist DTM zum Anfassen und ich denke, der Sound der Motoren wird gigantisch sein – für uns Fahrer und für die Zuschauer.“
Tatsächlich machen die DTM-Autos mit ihren Achtzylindern und ihren knapp 500 PS einen Heidenlärm, der von Motorsportfans bisweilen sogar als symphonisch empfunden wird. Doch das ist nichts gegen das orgiastische Gekreische, das fahrende Formel-1-Autos verursachen. Auch davon wird man sich im Olympiastadion überzeugen können. Denn Red Bull, in der DTM als Hauptsponsor des Audi-Abt-Teams aktiv, wird den aktuellen Weltmeister-Boliden nach München bringen. Und möglicherweise auch den aktuellen Weltmeister: Wenn es der Terminplan zulässt, soll Sebastian Vettel ein paar Demonstrationsrunden unterm Zeltdach drehen. Ob Vettel – oder vielleicht doch sein Teamkollege Mark Webber – eine Woche vor dem Formel-1-GP am Nürburgring nach München kommt, entscheidet sich in den kommenden Wochen.
Bereits klar ist dagegen, dass ab der kommenden Saison aus dem Zweikampf zwischen Audi und Mercedes in der DTM wieder ein Dreikampf wird: BMW hat seine Rückkehr angekündigt, der neue BMW M 3 DTM ist ziemlich weit entwickelt. Am 15.<TH>Juli soll ein erstes Konzept-Auto vorgestellt werden. „Wir befinden uns zwischen Reißbrett und Rennstrecke“, sagt Motorsportchef Jens Marquardt. Nächstes Jahr wollen sie dann das Heimspiel natürlich gewinnen.