Klettersteige nicht unterschätzen
Der Alpenverein registriert seit neuestem eine stark ansteigende Anzahl an Bergfreunden in Not, die er als „Blockierer“ bezeichnet. Das sind all diejenigen, die sich bei der Wahl Ihrer Route überschätzen und an einen Punkt kommen, an dem es weder vorwärts geht noch wieder zurück.
Besonders eklatant ist die Blockiereranzahl in den Klettersteigen, die zur Zeit wie die Pilze aus den Felsen schießen. Klettersteige sind für „echte Kletterer“ reine Übungsgelände, die sie quasi zum Aufwärmen durchsteigen, bevor es in die Wand geht.
Für unerfahrene Wanderer hingegen sind sie eine echte Herausforderung, vor allem jenseits der für Anfänger geeigneten Klettersteige der Klassifizierung A und B. Aber Vorsicht, auch schwierigere Steige sind oft in den Beschreibungen in der Bergliteratur oder beim Tourismusverband als „leicht“, „für Familien geeignet“ oder „für jeden Wanderer machbar“ ausgewiesen.
Das heißt aber noch lange nicht, das man hier mal eben gemütlich durchsteigt. Eher hängt man schnell in großer Höhe in einer Felswand, was viel schon wegen der ausgesetzten Position ins Schwitzen bringt. Vor allem bei Feuchtigkeit sind die Tritte und Stufen oft rutschig, was das Durchsteigen nochmals erschwert. Für Anfänger ist es auf jeden Fall ratsam, sich ausschließlich mit Klettersteig-Set, Handschuhen und Helm ins Wagnis zu stürzen.
Wer zunächst einmal ausloten will, ob der Klettersteig zum Hobby werden könnte, fährt nicht schlecht damit, sich zunächst einer geführten Tour anzuschließen, bei der man die Sicherheitsausrüstung gestellt bekommt oder gegen kleine Gebühr ausleihen kann. SolcheTouren bieten die gängigen Alpinschulen, der Alpenverein sowie Bergsportvereine an.
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