Klein-Marcel: Wo alles mit Turn-Star Nguyen anfing
Für die AZ öffnen die Hachinger Turner das Fotoarchiv mit Marcel Nguyens Kinderbildern. In Unterhaching begann der Star seine Karriere. Hier gibt's die schönsten Fotos.
Unterhaching - Egal, wo Oskar Paulicks und Richard Hörle an diesem Tag hinkommen, überall schallt ihnen der selbe Text entgegen: „Glückwunsch!“ Dabei haben sie weder Geburtstag noch einen Ehrentag zu feiern, sondern den Erfolg eines Klubkameraden, dessen Weg sie seit 20 Jahren begleitet haben: Marcel Van Minh Phuc Long Nguyen, Gewinner der ersten deutschen Mehrkampf-Medaille seit 1936.
Mit vier ging Marcel mit zum Mutter-Kind-Turnen. „Mutter Hedy ist sehr aktiv im Verein, betreut die Gymnastik- und die Nordic-Walking-Gruppe“, erklärt Paulicks, Leiter der 700 Mitglieder großen Turnabteilung des TSV Unterhaching. „Gymchief“ steht auf seinem T-Shirt. Sohn Jakob, der für den FC Bayern in der Bundesliga turnt, übte früher zusammen mit Ngyuen – bei Richard Wörle.
Der 70-Jährige, der einst den selben Trainer wie Reck-Legende Eberhard Gienger hatte und beim TSV seit 1974 vorturnt, erkannte früh das Talent Nguyens. „Der Siggi Fülle (Olympia-Teilnehmer in den 60er Jahren, d.Red.) sagt, er habe noch nie ein größeres Bewegungstalent gesehen“, erzählt Wörle, „aber Marcel ist schon einer, der ein besonderes Händchen braucht, den man bei der Stange halten musste. Turnen kann ja am Anfang Quälerei sein. Bis man mal den Spagat kann...“ Und Paulicks sagt über den Silbermedaillengewinner: „Ein sensibles Rennpferd, das man nehmen können muss.
Bei uns hat er die richtige Dosis bekommen. Er muss seinen Trainer schon mögen. Das ist wichtig, wenn’s mal hart wird. Die Mutter hat da viel mitgeholfen.“ Papa Van Lac sei „sehr freundlich und zurückhaltend, wie Marcel“, sagt Paulicks, „er ordnet sich eher ein, ist keiner, der immer vorne stehen muss.“ Das dürfte sich nun ändern. Gibt’s eine Willkommens-Party? Paulicks sagt: „Ich hab’ schon mit dem Präsidenten telefoniert..."
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