Kerber verliert Tennis-Finale - Sensationssiegerin Monica Puig

Angelique Kerber, Deutschlands beste Tennisspielerin hatte sich das Spiel um die Gold-Medaille eigentlich ganz anders vorgestellt. Doch am Ende war sie machtlos gegen eine wie entfesselt aufspielende Monica Puig - die Sensationssiegerin hatte niemand auf dem Zettel.
dpa/az |
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Gegen Monica Puig aus Puero Rico.
dpa 12 Gegen Monica Puig aus Puero Rico.
Die 22-Jährige konnte es am Ende selbst nicht fassen.
dpa 12 Die 22-Jährige konnte es am Ende selbst nicht fassen.
Und Kerber war bedient.
dpa 12 Und Kerber war bedient.
Das Stadion in Rio war voll - die Stimmung toll.
dpa 12 Das Stadion in Rio war voll - die Stimmung toll.
Doch Kerber fand keine Mittel gegen Puic.
dpa 12 Doch Kerber fand keine Mittel gegen Puic.
Ihre Kontrahentin feuerte vor allem von der Grundlinie regelmäßig harte Geschosse ab.
dpa 12 Ihre Kontrahentin feuerte vor allem von der Grundlinie regelmäßig harte Geschosse ab.
Und brachte fast jeden Ball wieder zurück.
dpa 12 Und brachte fast jeden Ball wieder zurück.
Der Schläger war nicht Schuld
dpa 12 Der Schläger war nicht Schuld
Kerber zollte noch auf dem Platz Respekt.
dpa 12 Kerber zollte noch auf dem Platz Respekt.
Ungläubige Miene
dpa 12 Ungläubige Miene
Am Ende sprang Silber raus - auch ein toller Erfolg!
dpa 12 Am Ende sprang Silber raus - auch ein toller Erfolg!
Für Monica Puig und für Puerto Rico ist es die erste Goldmedaille überhaupt.
dpa 12 Für Monica Puig und für Puerto Rico ist es die erste Goldmedaille überhaupt.

Rio de Janeiro - Emotionslos spazierte Angelique Kerber vom Platz, Sensations-Olympiasiegerin Monica Puig wedelte mit der Fahne Puerto Ricos herum und gab das erste Interview. Deutschlands Nummer eins hat die große Gold-Chance im olympischen Tennis-Turnier nicht nutzen können und den ersten deutschen Einzel-Triumph seit Steffi Graf gegen eine Außenseiterin verspielt. Kerber unterlag Puig am Samstag in Rio de Janeiro 4:6, 6:4, 1:6.

«Das ist natürlich nicht die Medaille, die ich mir gewünscht habe», sagte die unterlegene Finalistin. «Ich bin rausgegangen, um Gold zu gewinnen und habe es nicht geschafft. Ich bin traurig, aber trotzdem stolz, wie ich die Woche gemeistert habe.»

Kerber spielte gut - aber Puig war besser

Trotz einer kämpferisch überzeugenden Vorstellung reichte es für die 28-Jährige nicht zum zweiten großen Titel nach den Australian Open. Puig zeigte dagegen eine weitere starke Leistung und krönte sich zur ersten Olympiasiegerin in Puerto Ricos Geschichte. «Das Glück war sicher auf ihrer Seite heute», sagte Kerber. Sie packte schon ihre Tasche, während die 22-Jährige auf dem Centre Court niederkniete und sich ungläubig an den Kopf fasste. «Das ist unglaublich. Ich weiß, dass sich mein Leben von jetzt an etwas ändern wird», so Puig.

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Die von ihr ersehnte goldene Plakette bekam die gerührte Puig umgehängt. Um 20.02 Uhr Ortszeit nahm die Weltranglisten-Zweite aus Kiel ihre Medaille im Empfang. Der nicht hundertprozentig fit wirkenden Kerber blieb Silber, wie schon Tommy Haas 2000 in Sydney sowie dem Doppel Rainer Schüttler und Nicolas Kiefer 2004. Nach Graf 1988 hatte auch das Doppel Boris Becker und Michael Stich 1992 ganz oben auf dem Podest gestanden. Das gelang Kerber nicht. «Ich hoffe, dass das eine Chance ist, die ich nutzen werde», hatte sie nach ihrem Halbfinal-Erfolg noch erklärt - die Hoffnung erfüllte sich nicht.

Puig steht aktuelle auf Rang 34 der Weltrangliste

In ihrem ersten olympischen Endspiel nahm die Linkshänderin ihrer Gegnerin gleich das erste Aufschlagspiel ab. Doch wer gedacht hatte, Kerber würde gegen die 22-Jährige problemlos zu Gold marschieren, sah sich getäuscht. Die 1,70 Meter große Puig hat mit ihren erfrischenden Auftritten, mit Tempo in den Schlägen und großem Herz für Trubel gesorgt und ihre Landsleute in Ekstase versetzt. Die Nummer 34 der Welt wurde frenetisch angefeuert und spielte locker auf, Kerber bewegte sich bei weitem nicht so befreit wie sonst und machte zur Schonung kleine Zwischenschritte.

So geriet die Norddeutsche in die Defensive. Sie lag nach einem sofortigen Rebreak ihrer Rivalin zum 1:1 stets zurück und musste mit 4:6 den ersten Satzverlust im Turnierverlauf hinnehmen. Bevor der zweite Abschnitt losging, nahm Kerber eine Behandlungspause, verschwand in die Kabine. Unter dem Applaus der Zuschauer auf den längst nicht gefüllten Rängen kehrte die Favoritin zurück.

Im dritten Satz lieferten sich beide spektakuläre Ballwechsel

Kerber kämpfte trotz ihrer Probleme wacker, ging wieder in Führung. Einen 4:2-Vorsprung gab sie zwar aus der Hand, doch nach einem weiteren Break zum 5:4 nutzte sie schließlich ihren fünften Satzball. «Komm jetzt», schrie die Wimbledon-Finalistin, ehe sie vor dem dritten Satz erneut in die Katakomben ging.

Auch danach blieb es beim gewohnten Bild: Puig machte Druck von der Grundlinie, ließ Kerber laufen und machte selbst wenig Fehler. Die deutsche Nummer eins schaffte es einfach nicht oft genug, ihrerseits die Initiative zu übernehmen und Puig zu Fehlern zu zwingen.

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Als Kerber ihren Aufschlag zum 0:2 verlor, rückte die Entscheidung zugunsten der Außenseiterin näher. Wenig später strauchelte Puig bei einem Passierball von Kerber am Netz und stürzte, schaffte aber trotzdem das 3:0. Drei Matchbälle wehrte Kerber in der umkämpften Schlussphase ab und hatte sogar noch die Chance auf das 2:5, nach 2:09 Stunden aber war die Sensation auf dem Centre Court perfekt.

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