Kein Gehalt! Jetzt streiken die Tölzer Löwen
Nach der Insolvenz des Zweitligisten droht dem EHC-Konkurrenten Play-Off-Ausschluss. Spieler haben Angst vor Repressalien der Behörden, der Bürgermeister zürnt: "Wurden für dumm verkauft."
BAD TÖLZ Das deutsche Eishockey ist um ein dunkles Kapitel reicher. Zweitligist Bad Tölz meldete Insolvenz an. Bürgermeister Josef Janker meint, dass „die Gesellschafter für dumm verkauft“ wurden, der Verein seit 2006 „überschuldet“ sei. Das Minus soll eine Million betragen.
Damit nicht genug. Die Spieler, die seit zwei Monaten keine Gehälter erhalten haben, streiken jetzt. Beim 2:6 gegen Heilbronn trat nur ein Jugendteam für den EHC-Konkurrenten und Tabellenzweiten an. Aufgrund der möglicherweise „fehlerhaften Gehaltsabrechnungen“ hatte ein Anwalt dem Team geraten, nicht anzutreten, bis eine Zusicherung des Vorstands vorliegt, dass die Spieler mit keinen „behördlichen Konsequenzen“ zu rechnen hätten. „Die Zusicherung kam nicht. Wir wollen da nur ohne weiteren Schaden rauskommen“, sagte Teamsprecher Rainer Suchan.
Drohen den Tölzer Löwen nun Repressalien? „Zahlt der Arbeitgeber das Gehalt nicht, kann der Angestellte ein Zurückbehaltungsrecht für seine Arbeitsleistung fordern“, sagt Anwalt Werner Maier.
Den Löwen wiederum droht ein Ausschluss von den Playoffs, der Zwangsabstieg steht eh fest. Verbandsgeschäftsführer Oliver Seeliger: „Ich sehe die Playoff-Teilnahme als sehr problematisch an.“
Matthias Kerber
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