Kaymer will Woods stürzen

Deutschlands neuer Golf-Superstar: "Ich werde alles dafür tun, die Nummer 1 zu werden."
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Martin Kaymer mit dem Pokal für seinen ersten Majorsieg bei der US-PGA-Tour in Kohler.
dpa Martin Kaymer mit dem Pokal für seinen ersten Majorsieg bei der US-PGA-Tour in Kohler.

MÜNCHEN - Deutschlands neuer Golf-Superstar: "Ich werde alles dafür tun, die Nummer 1 zu werden."

Seinen neuen besten „Freund“ hatte Martin Kaymer auch dabei. Er ist das Synonym für jeden Tropfen Schweiß, den Kaymer in seiner Karriere auf den Grüns dieser Welt vergossen hat. Immer nur mit einem Ziel vor den Augen: Teil der illustren Gruppe zu werden, zu den Woods, Mickelsons und Langers zu gehören. Der „Freund“, das ist die Wanamaker Trophy. Zumindest eine Kopie des 35 000 Dollar teuren und zwölf Kilogramm schweren Originals war am Dienstag in der Münchner BMW-Welt zugegen und funkelte im Blitzlichtgewitter mit den Augen seines Besitzers um die Wette.

Die AZ traf Martin Kaymer zwei Wochen nach seinem Majorsieg in Kohler/USA und sprach mit ihm über den Überraschungs-Coup, seinen Erfolgshunger und die Vorliebe für dramatische Situationen. Kaymer über:

Den Sieg bei der PGA Championship:

„Bei meinem Sieg habe ich eigentlich nicht anders gespielt als sonst. Ich bin ruhig geblieben, auch wenn an den ersten beiden Tagen meine Putts nicht gut waren. Aber die schweren Plätze der großen Tuniere kommen mir einfach entgegen. Dann kann ich solide spielen und brauche nicht an jeden Loch einen Birdie. Als ich am letzten Tag zum ersten Mal bei einem Major geführt habe, wusste ich: Heute schreibe ich für mich Geschichte.“

Den Golf-Boom:

„Das Interesse in Deutschland freut mich riesig. Mit meinem Sieg kann ich hoffentlich der deutschen Bewerbung für den Ryder Cup 2018 helfen. Ich fühle mich in der Rolle des neuen Golfstars sehr wohl. Ich will junge Leute für den Golfsport motivieren und würde mich freuen, wenn ich einen Boom auslösen könnte. Auch wenn das schwer wird, weil Golf kein Breitensport wie Tennis oder Fußball ist. “

Den Vergleich mit Bernhard Langer:

„Man sollte den Boden unter den Füßen nicht verlieren. Mich mit Bernhard Langer zu vergleichen, ist sehr verfrüht. Er holt ja heute noch mehr Majors als ich Titel. Deswegen habe ich mich sehr gefreut, als er mir bei meinem Erfolg um 2.33 Uhr deutscher Zeit auf die Mailbox gesprochen hat. Das ist eine große Ehre für mich, er hat mich damals zum Golf inspiriert."

Seine mentale Stärke:

„Ich liebe das Stechen und die Playoffs, wenn es um alles geht. Das ist das richtige Golfspielen, Mann gegen Mann, Loch für Loch, das macht mir Spaß. Die mentale Stärke dafür habe ich vielleicht von meinem Vater. Der hat letztens auch ein Turnier mit einem Birdie am 18. Loch gewonnen.“

Seinen Erfolgshunger:

„Ich habe immer das Ziel zu gewinnen, egal, zu welchem Turnier ich fahre – das hatte ich vor zwei Jahren noch nicht. Aber jetzt weiß ich, dass ich gegen die Besten der Welt gewinnen kann. Ich hoffe, dass mein Name bald auch auf den anderen MajorTrophäen steht. Außerdem habe ich in diesem Jahr die große Chance, bester Spieler Europas zu werden. Schon im letzten Jahr war ich nahe dran, habe es dann aber wegen meines Kart-Unfalls und der folgenden Pause nicht geschafft. Am Wichtigsten ist es einfach, nie den Hunger zu verlieren, stets Appetit auf mehr Erfolge zu haben. Ein Sieg wie bei den PGA Championship sollte ja nicht das Karriereende sein.“

Die nächste Nummer 1:

„Ich werde alles dafür tun, die Nummer 1 zu werden. Aber es wird nicht einfach. Doch wenn mir vor einem Jahr jemand gesagt hätte, dass ich in diesem Jahr mein erstes Major-Turnier gewinne, hätte ich es auch nicht geglaubt. Aber es gibt immer noch Phil Mickelson und Tiger Woods an der Spitze. Solange die noch da sind, wird es schwer.“

Den Ryder Cup 2010:

„Für mich wird mit der Nomininerung ein Traum wahr. Es gibt nichts Schöneres, als da am Abschlag zu stehen. Auf der einen Seite die europäischen, auf der anderen die amerikanischen Fans, wie im Fußball-Stadion. Das sieht man sonst nicht im Golf. Außerdem bin ich schon stolz, als zweiter Deutscher für das europäische Team zu spielen und mein Land und meinen Kontinent zu vertreten.“

Aufgezeichnet: B. Strobl

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