Kaymer und Langer kämpfen gegen Wind in St. Andrews

Der zweimalige Major-Sieger Martin Kaymer hat sich gegen den heftigen Sturm in St. Andrews gestemmt und kann im Mekka der Golfer am Wochenende zumindest eine Top-Ten-Platzierung in Angriff nehmen.
von  dpa

St. Andrews - Mit insgesamt 141 (71+70) Schlägen lag der 30-Jährige aus Mettmann am Freitag auf dem zwischenzeitlichen 27. Platz. Kaymer gelangen fünf Birdies bei drei Bogeys. "Zuerst hat es bei mir etwas geklemmt, ich habe einige Putts zu kurz gelassen, weil die Grüns sich nach dem Regen sehr langsam spielen", sagte Kaymer, dem die dreistündige Verzögerung am Morgen gar nichts ausgemacht hat: "Ich bin einfach länger liegengeblieben."

Auch Bernhard Langer (Anhausen/144) war zufrieden mit der 70, obwohl er bis zum späten Vormittag um den Halbzeitcut bei seiner 30. Teilnahme bangen musste. "Ich habe heute keine schlechten Schläge gemacht, nur nicht ganz so gut geputtet", meinte der Routinier. Mithalten kann er wegen seiner taktischen Spielführung immer noch - auch wenn seine Abschläge nicht ganz so lang sind. In Führung lag der Engländer Danny Willett mit neun unter Platzstandard auf dem Par-72-Kurs. Wegen der Unterbrechung gingen die letzten Profis erst am Abend auf den Old Course.

Der Ratinger Marcel Siem kann mit 145 (70+75) Schlägen mit ziemlicher Sicherheit die Koffer packen. "Es ist mein Fehler, ich habe zwischendurch geschlafen und dann nie meinen Rhythmus gefunden. Ich habe extrem schlecht gespielt", sagte der 35-Jährige. Nach seinem Abschlag um 6.30 Uhr Ortszeit (7.30 MESZ) war die erste Startgruppe zwar noch zum Grün marschiert, vor dem Putten wurde das Turnier aber gestoppt. Hunderte Helfer waren damit beschäftigt, die Wasserpfützen trockenzulegen. Siem kam danach nicht in sein Spiel, leistete sich fünf Bogeys bei nur zwei Birdies. Der Grund waren vor allem vier Drei-Putts auf den extrem großen und nassen Grüns.

"Ich war früh am Morgen fit und auf einen richtigen Kampf gegen Regen und Sturm vorbereitet", erzählte er. Den Start im strömenden Regen fand er grenzwertig, wollte den Organisatoren aber keinen Vorwurf machen. Nach der Pause wurde er geweckt, hatte nur 30 Minuten zur Vorbereitung und war dann völlig von der Rolle. Seine Abschläge waren okay, aber seinem kurzen Spiel fehlte die Präzision.

So wirkte er richtig verzweifelt, als er an der 17. Bahn einen Chipp aus dem hohen Gras zu kurz ließ und noch einmal neu ansetzen musste. Am letzten Loch fehlte ihm das Fortune bei einem kurzen Putt. "Das geht alles auf meine Rechnung. Es war eigentlich leicht zu spielen, als der Regen nachließ", meinte Siem.

Die besten Golfer ließen sich von den Wetterbedingungen nicht stören. Willett ging in Führung und die starken Amerikaner Dustin Johnson (65) und Jordan Spieth (67) starteten erst am Abend.

Der Engländer Nick Faldo fand sich bei seiner 37. Open Championship mit elf über Par kurz vor Schluss am Ende des Leaderboards wieder und wird schon am Wochenende seine eigentliche Tätigkeit als TV-Kommentator wieder aufnehmen. Der dreimalige Sieger ließ offen, ob er im nächsten Jahr mit 58 Jahren noch einmal dabei sein wird.

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