Kanadas Frauen gewinnen wieder Eishockey-Gold – Schweiz mit Bronze
Die Eishockey-Frauen aus Kanada sind zum vierten Mal in Serie Olympiasieger. In einem dramatischen Endspiel setzten sie sich trotz 0:2-Rückstands noch in der Verlängerung gegen den Dauerrivalen USA durch. Bronze ging an die Schweiz.
Sotschi – Die kanadischen Eishockey-Frauen haben in einem dramatischen Finale ihre olympische Siegesserie fortgesetzt und zum vierten Mal nacheinander die Goldmedaille bei Winterspielen erobert. Mit einer famosen Aufholjagd setzte sich das Team am Donnerstag gegen den Dauerrivalen USA mit 3:2 (0:0, 0:1, 2:1, 1:0) nach Verlängerung durch. In der neunten Minute der Overtime wurde Marie-Philip Poulin mit ihrem zweiten Treffer zur Matchwinnerin, nachdem sie nach Brianne Jenners Anschlusstor (57. Minute) schon in der Schlussminute der regulären Spielzeit den 2:2-Ausgleich erzielt hatte. Meghan Duggan (32.) und Alex Carpenter (43.) hatten die Amerikanerinnen in Führung geschossen.
24 Stunden nach diesem Endspiel stand in der Halle das Halbfinale der Männer zwischen den USA und Kanada an. Geschichte geschrieben hatte da bereits die Eishockey-Ikone und kanadische Fahnenträgerin Hayley Wickenheiser, die ihre vierte Goldmedaille gewann. Sie war schon 1998 beim ersten olympischen Frauen-Turnier dabei und stand seither immer im Finale. Am Donnerstag wurde sie neben dem Biathleten Ole Einar Björndalen in die IOC-Athletenkommission gewählt.
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Wickenheiser und ihre Mitspielerinnen fanden lange kein Mittel, um Jessie Vetter im US-Tor zu überwinden. Selbst eine kurze 5:3-Überzahl im zweiten Drittel überstanden die USA unbeschadet. Den ersten Treffer erzielte Duggan mit einem verdeckten, präzisen Schuss in den Winkel, beim 2:0 verwertete Carpenter ein Zuspiel von Hilary Knight und brachte die Amerikanerinnen ganz nah an den Triumph. In einer wilden Schlussphase kämpften sich die Kanadierinnen aber noch heran und hatten in der Overtime das bessere Ende für sich.
Zuvor hatten die Schweizerinnen erstmals in ihrer Geschichte eine Bronzemedaille gewonnen. Das Team besiegte Schweden 4:3 (0:1, 0:1, 4:1) nach einem 0:2-Rückstand im letzten Drittel. „Das ist alles so überwältigend. Was wir geschafft haben, ist großartig. Ich bin einfach nur glücklich“, sagte Sara Benz, die mit ihrem Tor in der 42. Minute die Aufholjagd gestartet hatte. Auch Phoebe Stanz (47.), Jessica Lutz (54.) und Alina Müller per Schuss ins leere Tor (59.) trafen. „Das war das verrückteste Match, das ich je gespielt habe“, sagte Lutz.
Michelle Löwenhielm (15.) und Erica Uden Johansson (39.) hatten Schweden in Führung gebracht, Pernilla Winbergs Treffer (60.) reichte nicht mehr. Die Skandinavierinnen verpassten nach Bronze 2002 und Silber 2006 das dritte Edelmetall ihrer Olympia-Historie. „Wir haben es einfach verbockt“, klagte Kapitän Jenni Asserholt.
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