Hachings Volleyball-Team will Friedrichshafen heute im Finale stoppen – und der Trainer seinen Spezl.
UNTERHACHING Auch nach der schmerzlichen 0:3-Auftaktniederlage bei Serienmeister Friedrichshafen träumen Hachings Volleyballer noch vom Double (den Pokal hat Generali bereits gewonnen). Am Mittwoch steigt um 19.30 Uhr in der Generali-Sportarena das zweite Finale um die Meisterschaft. „Wir werden uns auf jeden einzelnen Punkt konzentrieren und probieren, es besser zu machen. Mit der Unterstützung unserer Fans ist mehr möglich als in Friedrichshafen", sagt Hachings Trainer Mihai Paduretu. Das Finale wird für ihn zum Duell mit Friedrichshafens Starcoach Stelian Moculescu. Die AZ vergleicht die beiden Trainer.
Ihre Freundschaft:
Mihai Paduretu (43, verheiratet, zwei Kinder) und Stelian Moculescu (59, verheiratet, drei Kinder) stammen aus Rumänien. Moculescu – einst erfolgreich bei der (längst aufgelösten) Volleyball-Abteilung des TSV 1860 und in Dachau – war 1997 der erste Trainer Paduretus, als der in Deutschland als Profi Fuß fasste. „Wir haben uns in der Zeit in Dachau sehr gut verstanden", sagt Paduretu. „Bis heute haben wir viel Kontakt.“
Ihre Erfolge:
Der Friedrichshafener hat dem Generali-Coach sagenhafte 31 Titel voraus. Die Pokalsiege 2009 und 2010 waren für Paduretu die ersten Titel überhaupt. Moculescu holte mit dem VfB, quasi dem FC Bayern des Volleyballs, in den vier Spielzeiten bis 2009 jeweils das Double, gewann 2007 die Champions League, 15 Mal die Meisterschaft (10 Mal mit dem VfB) und 16 Mal den DVV-Pokal.
Ihr Führungsstil:
Beide gelten als Volleyball-Besessene mit exzellenten Kontakten. Hachings Manager Josef Köck sagt: „Es passiert in Europas Volleyballwelt nichts, ohne dass die beiden es nicht wissen.“ Moculescu steht im Ruf, ein Gerechtigkeits-Fanatiker und auch mal ein Schleifer zu sein. In Paduretu haben die Hachinger einen eher introvertierten Workaholic auf der Bank: Oft beginnt der Coach seinen Arbeitstag schon morgens um sieben Uhr in Hachings Geschäftsstelle.
Paduretu sagt über Moculescu: „Er ist einer der besten, wenn nicht der beste Trainer Europas. Ich habe sechs Jahre bei ihm trainiert und ihm viel zu verdanken. Ich habe viel bei ihm gelernt.“ Nun will der Lehrling den Meister überflügeln.
Reinhard Franke
