Jens Weißflog über seinen Olympia-Moment: "Die Medaillen habe ich alle nachgießen lassen"

München - Der schönste Olympia-Moment, den ich erleben durfte, war 1994 in Lillehammer, als ich im Einzelspringen von der Großschanze sozusagen im Land des Nordischen Skisports, im Mekka des Skispringens ausgerechnet gegen einen Norweger die Sache im zweiten Durchgang noch zu meinen Gunsten drehen konnte.
Olympia 84: Kampf gegen Espen Bredesen
Mit Espen Bredesen war es in dieser Saison eine Dauerkonkurrenz gewesen, er hatte nach dem ersten Durchgang in Führung gelegen, aber ich konnte kontern und nach dem Erfolg mit der Mannschaft die zweite Goldmedaille holen, eigentlich die dritte nach dem Sieg bei den Spielen in Sarajewo 1984. Die Medaillen habe ich alle nachgießen lassen und als Modell ausgestellt, weil die Gäste meines Hotels in Oberwiesental die immer sehen wollten und ich die nicht immer aus dem Tresor rausholen wollte. Dass ich bei der Siegerehrung in Lillehammer dann eine andere Hymne zu hören bekam als zehn Jahre zuvor in Sarajewo, war nur eine Begleiterscheinung.