Hockey-Männer vor dem Finale: Münchner Feierkönige
Am Samstag können die Hockey-Herren um Max Weinhold sowie Philipp und Christopher Zeller gegen die Niederlande ihren Gold-Triumph von 2008 wiederholen
LONDON Am Ende rannten sie alle nach hinten und begruben Max Weinhold unter sich. Schließlich rettete Trainer Markus Weise den Keeper der deutschen Hockey-Mannschaft, als er zur Jubeltraube schritt und jeden einzelnen seiner Jungs abklatschte.
Die Hockey-Stars stehen wieder mal im Olympia-Finale. Nach dem 4:2 gegen Australien können sie am Samstag (21 Uhr) gegen die Niederlande wie schon 2008 wieder Gold holen.
Und sie planen schon die große Party. Schließlich gelten die Hockey-Spieler als die Party-Könige der deutschen Olympioniken. „Wir haben in Peking das Deutsche Haus gerockt", erzählte Weinhold vor dem Abflug der Mannschaft nach London der AZ. Und Weinhold, den alle nur Schnubbi nennen, weil er mit seinen fast zwei Metern Körpergröße in der Torhüterausrüstung ein wenig wie ein Teddybär aussieht, ist der König der Partykönige.
Weinhold hat wieder seinen iPod dabei in London, eingespeichert sind da wie immer ein paar Lieder der bayerischen Reggae-Ikone Hans Söllner. Weinhold stammt schließlich aus München, „ein wenig Brauchtum muss schon sein”, sagt er, den es des Sports wegen nach Köln verschlagen hat. Dort bildet er, genau so wie in der Nationalmannschaft, zusammen mit den Zeller-Brüdern Christopher und Philipp das Münchner Hockey-Trio. Alle drei sind Schlüsselspieler in Weises Mannschaft, am Samstag sollen sie die Truppe gegen die Oranjes wieder zum Sieg führen. Der vierte Olympiasieg der Hockey-Herren nach 1972, 1992 und 2008 wäre auf jeden Fall das münchnerischste Gold der Londoner Spiele. „Wenn Du Dir schon die Mühe machst, ins Finale zu kommen, dann solltest Du auch die dicke Medaille anstreben”, meinte Coach Weise nach der Halbfinal-Gala gegen die Australier grinsend.
Die Hockey-Herren sind das, was früher traditionell den deutschen Fußballern nachgesagt wurde: Eine Turniermannschaft, die in den wichtigsten Spielen über sich hinauswächst. „Solche Top-Spiele haben wir halt immer drauf, wenn es darauf ankommt”, sagte Philipp Zeller nach dem Halbfinal-Triumph, bei dem Weinhold überragend gehalten hatte. Bruder Christopher ergänzte: „Wir waren auf den Punkt da und haben die Australier nicht ins Spiel kommen lassen”, sagte er. Auch die Funktionäre waren begeistert. „Auf die Hockey-Jungs ist halt Verlass”, sagte Michael Vesper, der deutsche Chef de Mission. Und auf die drei Münchner Feierkönige sowieso.
- Themen: