Hockey: Drei Münchner greifen nach Gold

Hockey-Torhüter Max Weinhold und seine Münchner Freunde Christopher und Philipp Zeller wollen – wie bereits 2008 in Peking – in London triumphieren, um dann wieder zünftig zu feiern.
Joscha Thieringer |
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DieGoldmedaillen-Gewinner Philipp Zeller, Max Weinhold und Christopher Zeller.
AP DieGoldmedaillen-Gewinner Philipp Zeller, Max Weinhold und Christopher Zeller.

Hockey-Torhüter Max Weinhold und seine beiden Münchner Freunde Christopher und Philipp Zeller wollen – wie bereits 2008 in Peking – in London triumphieren, um dann wieder zünftig zu feiern

München - Natürlich ist Hans Söllner bei den Olympischen Spielen in London mit dabei. Der bayerische Liedermacher ist fester Bestandteil der deutschen Hockey-Nationalmannschaft – zumindest mit seinen Kultliedern auf den iPods der drei Münchner Teilnehmer. „Ein wenig Brauchtum muss schon sein. Zum Schafkopfen reicht es ja nicht, da fehlt uns der vierte Mitspieler", sagt Torwart Max Weinhold vor der Anreise des DHB am Montag.

Wie die Brüder Philipp (27) und Christopher Zeller (29) spielt der 30-Jährige seit 2007 in der Bundesliga für Rot-Weiß Köln, ihr Heimatverein Münchner SC verpasste in dieser Saison erneut den Aufstieg. Doch auch in der Rhein-Metropole pflegen sie die bayerische Lebensart. „Wir halten in Köln schon extrem die Münchner Fahne hoch”, erzählt Philipp Zeller, „nicht nur, wenn's um unsere Lieblings-Fußballklubs geht. Der 1.FCKöln hat ja nicht so gut abgeschnitten, damit konnten wir unsere Teamkollegen schon ärgern." Doch auch diese bekamen genug Kontermöglichkeiten: Die Zeller-Brüder hatten als Fans des FC Bayern ebenfalls nichts zu lachen, Weinhold als Sechzger ohnehin nicht.

Im Team von Hockey-Bundestrainer Markus Weise gelten die drei Münchner als Schlüsselspieler, mit ihnen gelang vor vier Jahren in Peking der Gold-Coup. „Olympia ist für uns Hockey-Spieler der absolute Höhepunkt”, sagt Weinhold, „unser erstes Ziel ist das Halbfinale, aber ich will schon wieder Gold angreifen.” Sein angepeilter Finaltermin: Samstag, 11. August, 21 Uhr.

Beim Olympiasieg 2008 wurde Weinhold vom Nobody zum Matchwinner – und bewies auch bei der anschließenden Feier Führungsqualitäten. „Wir haben in Peking das Deutsche Haus gerockt", erzählt Weinhold. Seitdem haben die Hockey-Spieler das Image einer feierwütigen Partytruppe inne. „Das ist so aber nicht ganz richtig. Wir feiern nur, wenn es etwas zu feiern gibt – dann aber richtig”, stellt Weinhold klar. „Max ist echt ein witziger Geselle und für jeden Spaß zu haben”, sagt Philipp Zeller. „Mit seinen fast zwei Metern Größe und der Schutzausrüstung kann er zwar sehr furchteinflößend wirken, ohne sieht er aber aus wie ein großer Knuddelbär. Deshalb nennen ihn eigentlich auch alle Schnubbi.”

Doch spätestens zwei Stunden vor Spielbeginn ist Spaßvogel Schnubbi, dessen Vorbild Fußball-Lebemann Mario Basler ist, ernst. „Da werden seine Sprüche weniger, da merkt man, dass er sich konzentriert”, sagt Zeller. Das sei auch wichtig, denn „ohne guten Torwart kannst du kein Turnier gewinnen”, sagt Zeller und Weinhold erklärt seine Position: „Entweder versaust du es oder du bist der Held.”

Nach London will Weinhold seine Karriere in der Nationalmannschaft beenden, Ende 2012 will er sich Dr.Weinhold nennen dürfen. „Dann will ich mit meiner Promotion an der Sporthochschule fertig sein und ins Berufsleben einsteigen.”

Wohl wieder in der Heimat. „Noch ist alles offen, aber mich zieht es schon zurück nach München", sagt Weinhold. Zurück zur Familie, zu den Freunden, zum Schafkopfen – und zu heimischem Gerstensaft. „Also mal ehrlich, Kölsch hat im Vergleich mit bayerischem Bier keine Chance”, findet Weinhold, „deshalb habe ich immer einen Kasten Tegernseer daheim.”
Mit was er bei Olympia anstoßen würde? „Grundsätzlich gibt's während des Turniers keinen Tropfen Alkohol, aber bei einer Goldmedaille, da ist es wurscht, da trinkt man eh alles.”

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