Hockey-Damen verlieren 1:3 gegen Australien
London - Deutschlands Hockey-Damen haben beim Olympia-Turnier einen nicht einkalkulierten Rückschlag erlitten. Zwei Tage nach dem wichtigen 2:1-Arbeitssieg über die USA verlor die Mannschaft von Bundestrainer Michael Behrmann mit 1:3 (1:1) gegen Australien und verpasste den Sprung auf Platz zwei der Gruppe B.
Vor 10 000 Zuschauern in der Riverbank-Arena brachte Katharina Otte (9. Minute) die deutschen Vize-Europameisterinnen früh in Führung. Hope Munro (20.) gelang noch vor der Pause der Ausgleich. Danach besiegelten Anna Flanagan (46.) und Viona Boyce (53.) mit zwei Toren nach Strafecken die Niederlage der Deutschen. Für die DHB-Auswahl geht es am Donnerstag (17.00 Uhr) gegen den noch punktlosen Außenseiter Südafrika weiter. Dann muss ein Sieg her, wenn das Semifinal-Ziel und die Hoffnung auf eine Medaille realistisch bleiben soll.
„Der Sieg der Australierinnen geht in Ordnung. Sie haben griffiger gespielt“, sagte Behrmann. „Jetzt müssen wir Südafrika schlagen.“ Fanny Rinne gestand ein: „Die Australierinnen waren aggressiver heute. Es ist ärgerlich, dass wir verloren haben. Aber es ist immer noch alles möglich.“
Die DHB-Damen erwischten gegen die nicht mehr ganz so stark wie noch vor zehn Jahren eingeschätzten Australierinnen einen guten Start. Wie schon gegen die USA sorgte ein Strafeckentor für die frühe Führung. Diesmal fiel es nach einer schönen Variante, die Otte problemlos vollendete. Die „Aussies“ antworteten auf den Rückstand mit Angriff auf Angriff. Torfrau Yvonne Frank wurde dabei wie schon im ersten Spiel zum großen deutschen Rückhalt. Gleich mehrfach konnte die routinierte Hamburgerin in großartiger Manier parieren. Beim Ausgleich war aber auch sie machtlos. Abwehrchefin Nina Hasselmann konnte zunächst noch kurz vor der Linie klären. Doch Munro hatte aufgepasst und lenkte den abgewehrten Ball in Abstaubermanier ein.
In der Folge ging es in der zwar nicht hochklassigen, aber spannenden und abwechslungsreichen Begegnung hin und her, ohne dass eine der beiden Mannschaften ihre Chancen in Treffer ummünzen konnte. Nach dem Wechsel suchten beide Teams die Entscheidung. Die im ersten Match vom Nachbarn Neuseeland besiegten Australierinnen waren aber engagierter. Und sie taten es den DHB-Damen nach und nutzten gleich die erste Strafecke nach Wiederbeginn durch einen sehenswerten Schuss, der unhaltbar für Yvonne Frank im Winkel einschlug. Sieben Minuten später war es Boyce, die die nächste „Kurze“ von Flanagan ins Tor abfälschte und damit den Willen des kampfstarken, aber spielerisch nun unterlegenen EM-Zweiten brach.
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