Hill klagt an: "Bei Schumacher war Absicht im Spiel"

Das letzte Rennen bringt die Entscheidung. Die verrücktesten Finals in der Formel 1: Von Monza 1950 bis heute, von Laudas Angst und den finalen Crashs.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Schumacher (vorne) versucht sich nach Hills Attacke 1994 als Zweiradfahrer - und wird Weltmeister.
Thomas Gaulke Schumacher (vorne) versucht sich nach Hills Attacke 1994 als Zweiradfahrer - und wird Weltmeister.

Das letzte Rennen bringt die Entscheidung. Die verrücktesten Finals in der Formel 1: Von Monza 1950 bis heute, von Laudas Angst und den finalen Crashs.

MÜNCHEN Eine Entscheidung im letzten Rennen. Mehr Spannung geht nicht. Mehr Drama oft auch nicht. Die AZ listet die kuriosesten WM-Finals auf. Und die brutalsten.

MONZA 1950

Juan-Manuel Fangio führt in der allerersten Formel-1-Saison die Wertung an. Vier Punkte hinter ihm liegt Nino Farina. Während des Rennens geht Fangios Alfa in Rauch auf; er rennt an die Box und schnappt sich, damals noch erlaubt, das Auto seines Teamkollegen Piero Taruffi. Wenige Runden später streikt auch der Motor von Taruffis Wagen. Farina wird erster Formel-1-Weltmeister, Fangio und die Presse sprechen von Sabotage.

SEBRING 1959

Jack Brabham führt die Weltmeisterschaft vor Stirling Moss an. Doch 900 Meter vor dem Ziel geht Brabham der Sprit aus. Verzweifelt springt der Brite aus dem Auto und schiebt den Wagen über die Ziellinie. Er wird mit fünf Minuten Rückstand Vierter, ist Weltmeister – und bricht erschöpft zusammen.

FUJI 1976

Die Wunden von Niki Laudas bösen Feuerunfall auf dem Nürburgring sind noch nicht vernarbt, als in Japan das letzte Saisonrennen ansteht. Lauda führt die WM noch mit drei Punkten vor James Hunt an. In Fuji aber regnet es so stark, dass der Start mehrmals verschoben wird. Als es doch losgeht, schafft Lauda aber nur eine Runde - danach fährt er an die Box und steigt aus Angst vor dem starken Regen aus. Hunt wird Dritter und Weltmeister.

ADELAIDE 1986

Nigel Mansell führt die Weltmeisterschaft mit sechs Punkten vor Alain Prost an. In Adelaide liegt er in Führung – bis zehn Runden vor Schluss bei Tempo 300 sein Hinterreifen platzt. Prost wird Weltmeister, Mansell ist froh, überlebt zu haben.

SUZUKA 1989

Alain Prost und Ayrton Senna sind Teamkollegen bei McLaren, ausstehen können sie sich aber deswegen noch lange nicht. „Er hält sich für Gott“, sagt Prost über Senna. Während des Saisonfinals kommt es zum Eklat: Prost fährt Senna ins Auto, kann selbst weiterfahren und wird zum dritten Mal Weltmeister.

SUZUKA 1990

Ein Jahr später revanchiert sich Senna beim Erzrivalen, der mittlerweile zu Ferrari gewechselt ist. Senna kegelt Prost in der ersten Runde absichtlich von der Strecke – und wird Weltmeister.

ADELAIDE 1994

Schumacher hat einen Punkt Vorsprung auf Verfolger Damon Hill. Im Rennen klebt der Brite dem Benetton-Mann permanent im Getriebe, treibt ihn zu einem Fahrfehler. Schumacher kommt zurück auf die Piste, blockiert Hill, beide kollidieren. Der Kerpener scheidet aus, Hill schleppt sich zur Box, muss auch aufgeben. „Erst als ich die Aufregung im Fahrerlager mitbekommen habe, da kam ich auf die Idee, dass Schumacher falsch gespielt hat und bei ihm Absicht im Spiel gewesen ist“, erklärte Hill später der AZ. „Er ist mir in die Seite gefahren, fiel aus, und ich musste ebenfalls aufgeben. So ist er zum ersten Mal Weltmeister geworden.“

JEREZ 1997

Schumacher führt die WM und das Rennen vor Jacques Villeneuve an. Als Schumis Ferrari plötzlich langsamer wird, setzt Villeneuve zum Überholen an – und wird von Schumacher von der Strecke gedrückt. Villeneuve kann aber weiterfahren, wird Weltmeister. Schumacher scheidet aus und bekommt wegen Unsportlichkeit nachträglich alle WM-Punkte aberkannt.

SUZUKA 1998

Mika Häkkinens McLaren-Mercedes bleibt beim Start stehen. Beim folgenden Neustart streikt dann Schumachers Ferrari. Schumacher startet vom letzten Platz eine furiose Aufholjagd, die ihn bis auf Rang drei führt. In Runde 31 scheidet er schließlich mit kaputten Reifen aus. Häkkinen ist zum ersten Mal Weltmeister.

SAO PAULO 2007

Lewis Hamilton hat vier Punkte Vorsprung auf seinen Teamkollegen Fernando Alonso und sieben auf Ferrari-Mann Kimi Räikkönen. Doch der Psychokrieg mit Alonso scheint Hamilton zugesetzt zu haben. Am Start verbremst er sich, später streikt die Elektronik. Er verliert an Speed, fällt zurück. Am Ende ist Hamilton nur Vize-Weltmeister.

Filippo Cataldo

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.