Heißkalte Bayern Basketballer

Die Basketballer des FC Bayern siegen in Oldenburg – und können am Samstag ins Playoff-Finale einziehen. „Die letzten zehn Monate haben uns zusammengeschweißt“.
von  Julian Galinski
John Bryant gegen Oldenburg: Schnittige Frisur, geradezu kantiges Gesicht.
John Bryant gegen Oldenburg: Schnittige Frisur, geradezu kantiges Gesicht. © Rauchensteiner/Augenklick

Oldenburg - Die vielen Stunden in Flugzeugen durch ganz Europa, die geschundenen Knochen nach Trips bis Israel und Russland, die Müdigkeit während der Saison – die haben sich gelohnt für die Basketballer des FC Bayern. „Jetzt kommt uns die Erfahrung aus der Euroleague zu Gute“, sagt Sportdirektor Marko Pesic. Und Kapitän Steffen Hamann erklärt: „Die letzten zehn Monate haben uns als Team sehr zusammengeschweißt. Wir haben zusammen empfindliche Niederlagen verkraftet, aber auch gute Siege gefeiert, das zahlt sich aus.“

Am Mittwochabend rangen die Bayern die überaus heimstarken Oldenburger mit 74:72 nieder und können beim Stand von 2:0 in der Best-of-Five-Serie mit einem Sieg am Samstag (17.45 Uhr) zu Hause ins Playoff-Finale einziehen – es wäre der größte Erfolg der jüngeren Vereinsgeschichte.

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„Das war eine tolle Mannschaftsleistung in Oldenburg“, sagt Pesic. In der Tat präsentieren sich die Bayern in der wichtigsten Phase der Saison heißkalt: Als glühende Kämpfer, die keinen Ball verloren geben – und zugleich als kühle Vollstrecker, wenn es darum geht, entscheide Körbe zu machen.

Auf den kleinen Positionen treffen vor allem Malcolm Delaney (16 Punkte) und Heiko Schaffartzik (9) wichtige Würfe in Serie, und das mit einer für den Gegner beängstigenden Selbstverständlichkeit. Unter dem Korb räumen John Bryant (15) und Deon Thompson (14) auf. „Deon war in Oldenburg unser bester Spieler“, sagt Pesic, „er hat die gesamte Partie über auf sehr hohem Niveau fertigt.“ Und Dunks ausgeteilt, dass die Korbanlage schepperte.

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Was die Bayern so stark macht: Dass jederzeit auch andere Spieler punkten können. So wie der stets überzeugende Bryce Taylor (10) etwa. „Eine unserer Stärken ist es, dass verschiedene Spieler Verantwortung übernehmen können“, sagt Pesic.

Vom Finale – entweder gegen Artland oder Berlin, dort steht es 1:1 in der Serie – zu sprechen, verbitten sich die Bayern allerdings. Marko Pesic warnt trotz des starken Laufs seiner Mannschaft vor voreiliger Euphorie. „Wir müssen das Spiel in Oldenburg abhaken. Es steht nur 2:0. Mein Gefühl sagt mir, dass wir das beste Spiel dieser Serie noch zeigen müssen.“

Immerhin haben die Bayern dann wieder ihre Fans im Rücken, das Spiel ist so gut wie ausverkauft. Zu Spiel eins, dass die Mannschaft von Svetislav Pesic souverän mit 86:67 gewann, waren nur knapp 6000 Zuschauer gekommen.

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