Harte Männer weinen doch
Bundesliga-Aufsteiger Munich Cowboys scheitert im Playoff-Viertelfinale beim amtierenden Football-Meister Braunschweig Lions. „Wir sind trotzdem stolz!“
BRAUNSCHWEIG Der Meisterring, er verschwand wieder in seiner Box und muss nun ein Jahr auf einen weiteren Einsatz warten. Werner L. Maier, der Präsident der Footballer der Munich Cowboys, hatte das Prunkstück, das er 1993 für den Gewinn des Meistertitels als Spieler erhalten hatte, extra für das Viertelfinalspiel bei Meister Braunschweig Lions angelegt, als Motivationshilfe für seine Jungs, die erstmals seit 2001 wieder in den Playoffs standen. Doch der Ringzauber wirkte nicht, der Aufsteiger verlor mit 10:32 beim sechsmaligen Deutschen Meister.
„Es war eine klare Sache, danach ist so manche Träne geflossen, aber wir können trotzdem stolz auf das Erreichte sein“, sagte Maier der AZ.
Harte Männer, sogar Cowboys, weinen eben doch. „Die Spieler haben gesehen, dass sie eben noch an sich arbeiten müssen, dass wir alle noch an uns arbeiten müssen, damit wir dorthin kommen, wo die Cowboys in meinen Augen hingehören.“
Damit sie dort hinkommen, hat Rechtsanwalt Maier ein klares Konzept entwickelt. „Vier, fünf Jahre, dann wollen wir auch wieder um den Titel mitspielen können. Dafür müssen wir alle noch professioneller werden. Auf dem Feld und außerhalb. Wir müssen auch das Drumherum stärken, den Eventcharakter verbessern.“
Das geht natürlich nicht ohne Geld. Maier hofft, dass der Etat um „etwa 50 Prozent erhöht“ werden kann – auf 150000 Euro, immer noch Peanuts im Vergleich zum Zwei-Millionen-Budget der Lions. „Es gibt Kontakte zu potenziellen neuen Geldgebern“, sagt Maier, „uns ist klar, dass wir nicht in der Position sind, groß Forderungen zu stellen, sondern eher Bittsteller sind.“
Aber auch das soll sich bald ändern.
Matthias Kerber
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