Hannawald lobt Schuster: "Aufschwung ist sein Werk"
WILLINGEN - Skisprunglegende ist vom Bundestrainer begeistert. "Wäre er damals der Coach gewesen, wäre ich vielleicht nicht zurückgetreten."
Sven Hannawald sieht in Bundestrainer Werner Schuster den Hauptgrund für den Aufschwung der DSV-Adler um Martin Schmitt. „Das ist absolut beeindruckend. Da kann man sehen, was ein Trainer, der den Team-Gedanken in den Vordergrund stellt, ausmacht“, sagte der Tournee-Gewinner von 2002 am Rande der Team Tour in Willingen. Schuster hatte Ende März 2008 den Chefposten vom glücklosen Peter Rohwein übernommen. Hannawald, der als bisher einziger Springer bei einer Tournee alle vier Wettbewerbe gewann, freut es besonders für seinen langjährigen Weggefährten Martin Schmitt. „Er hat all die Jahre an sich geglaubt und wird nun dafür belohnt“, sagte der Team-Olympiasieger von 2002.
Rückblickend hätte Hannawald sich sogar eine Fortsetzung seiner Karriere vorstellen können, wäre Schuster eher Bundestrainer geworden. „Ich hätte mir drei weitere Jahre unter Reinhard Heß oder eben gleich den fliegenden Wechsel zu Schuster gewünscht“, sagte der 34-Jährige. Letztlich sei er aber berufsmüde gewesen. Der heute in München mit Freundin Marie Therese lebende Hannawald hatte im Februar 2004 sein letztes Springen bestritten und war anderthalb Jahre später in der Folge eines Burnout-Syndroms zurückgetreten. Einen festen Job hat das frühere Teenie-Idol derzeit nicht. Er hoffe auf den Tag mit dem Aha-Erlebnis. In Willingen kümmert er sich in Diensten des Vermarkters um Sponsoren und zeigt den Geldgebern die Mühlenkopfschanze, auf der er einst als einer der wenigen Springer der Geschichte die Traumnote von fünfmal 20 Punkten erhielt. Einen großen Teil in Hannwalds Leben nimmt jetzt der Fußball ein. Seiner neuen Leidenschaft frönt er dreimal wöchentlich beim Kreisligisten TSV Burgau. Dort könne er richtig abschalten und müsse sich nicht ständig Gedanken über seine Zukunft machen.
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