Hamburg und DOSB unterzeichnen Olympiabewerbung

Brief und Siegel für die Hamburger Olympia-Bewerbung: Am Mittwoch verschickten die deutschen Olympia-Macher den offiziellen Bewerbungsbrief an das IOC. Die aktuelle Flüchtlingsdebatte könne "international durchaus behilflich sein".
von  SID
Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD), DOSB-Präsident Alfons Hörmann (r) und Nikolas Hill (m), Geschäftsführer der Bewerbungsgesellschaft Hamburg 2024, präsentieren die unterzeichnete Ankündigung der Bewerbungsunterlagen zur Kandidatur um die Bewerbung für Olympische und Paralympische Spiele 2024 in der Hansestadt.
Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD), DOSB-Präsident Alfons Hörmann (r) und Nikolas Hill (m), Geschäftsführer der Bewerbungsgesellschaft Hamburg 2024, präsentieren die unterzeichnete Ankündigung der Bewerbungsunterlagen zur Kandidatur um die Bewerbung für Olympische und Paralympische Spiele 2024 in der Hansestadt. © dpa

Brief und Siegel für die HamburgerOlympia-Bewerbung: Am Mittwoch verschickten die deutschen Olympia-Macher den offiziellen Bewerbungsbrief an das IOC. Die aktuelle Flüchtlingsdebatte könne "international durchaus behilflich sein".

Hamburg - Die Inszenierung war perfekt: Als Olaf Scholz und Alfons Hörmann mit der Unterstützung von IOC-Mitglied Claudia Bokel die verheißungsvolle Post auf die Reise schickten, strahlte die Sonne über den Hamburger Hafen. "Petrus haben wir schon mal auf unserer Seite", sagte Hörmann und lächelte verschmitzt.

81 Tage vor dem Referendum in der Hansestadt unterzeichneten der DOSB-Chef und Hamburgs Bürgermeister Scholz den Bewerbungsbrief an das Internationale Olympische Komitee (IOC) und verliehen der deutschen Kandidatur für die Sommerspiele 2024 damit endgültig offiziellen Charakter.

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"Für mich ist das ein sehr bewegender Moment", sagte SPD-Politiker Scholz: "Gerade jetzt, wo wir sehen wie viele Menschen nach Deutschland kommen, weil sie sich hier gut und sicher fühlen, sind die Olympischen Spiele ein Zeichen, das in die gleiche Richtung zeigt. Es ist kein Widerspruch. Beides kann man tun, weil wir nach vorne blicken, weil wir Hoffnung auf eine bessere Zukunft haben und ein gutes Zusammenleben in der Welt. Und darum geht es ja bei den Olympischen Spielen."

Auch Hörmann wies angesichts der aktuellen Flüchtlingsdebatte auf die "Kraft des Sports" hin: "Gerade in diesen Zeiten brauchen wir Symbole der Hoffnung, des Friedens, des Miteinanders über alle Grenzen hinweg. Olympia war, ist und bleibt ein solches Symbol." Das Bild, das Deutschland in der Flüchtlingsfrage abgibt, könne bei der Bewerbung "international durchaus behilflich sein". Zudem sprach der Vorsitzende der Olympia-Bewerbungsgesellschaft von einem "einzigartigen Konzept".

Die letzte Hürde auf dem Weg zur deutschen Bewerbung stellt nun die Bürgerbefragung am 29. November dar. Nur im Falle eines positiven Votums der Hamburger Bürger wird die Kampagne aufrecht erhalten. Die kompletten Bewerbungsunterlagen und Garantieerklärungen müssen dann bis zum 8. Januar 2016 beim IOC eingereicht werden, die Entscheidung über die Ausrichterstadt fällt im September 2017 in Lima (Peru).

Kurz vor dem Ende der Bewerbungsfrist beim IOC am 15. September liegen nunmehr fünf Hüte im Ring. Neben Hamburg kandidieren auch Los Angeles, Paris, Rom und Budapest um die Ausrichtung des größten Multisport-Ereignisses der Welt. "Es wird kein leichtes Rennen", sagte Hörmann, bewertete die Chancen trotz der internationalen Schwergewichte aber als "exzellent".

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Mit der Bürgerbefragung Ende November gilt es für die deutschen Olympia-Macher allerdings noch, die größte Klippe auf dem Weg zur offiziellen Bewerberstadt zu umschiffen. Für ein positives Ergebnis bedarf es nicht bloß mindestens 50 Prozent der Ja-Stimmen. Zusätzlich muss die Summe der Ja-Stimmen auch mindestens 20 Prozent der Anzahl aller Wahlberechtigten - etwa 1,3 Millionen - entsprechen. Mindestens 260.000 Hamburger müssten also an der Urne zustimmen. Fällt die Zahl geringer aus, ist das Votum ungültig - der Traum von Spielen in Hamburg wäre geplatzt.

Scholz gab sich "sehr sicher, dass es eine große Mehrheit geben wird". Beim Thema Kosten bleiben die Verantwortlichen jedoch weiter eine Antwort schuldig. Scholz kündigte präzise Zahlen für Ende des Monats an. "Da sind dann alle Sicherheitsgurte dabei", versprach der Politiker.

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