Halperin: "Ich pushe mich nicht genug"

Basketballer Yotam Halperin war der Top-Zugang des FC Bayern, doch sportlich hat er immer noch Probleme. Dafür ist der Israeli privat in München angekommen – und will am liebsten hier bleiben.
Joscha Thieringer |
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Yotam Halperin mit Bayern-Coach Svetislav Pesic.
Rauchensteiner/Augenklick Yotam Halperin mit Bayern-Coach Svetislav Pesic.

Basketballer Yotam Halperin war der Top-Zugang des FC Bayern, doch sportlich hat er immer noch Probleme. Dafür ist der Israeli privat in München angekommen – und will am liebsten hier bleiben

AZ: Herr Halperin, nach teilweise meisterlichen Auftritten läuft es für Sie und den FC Bayern vor allem auswärts überhaupt nicht rund. In einem Monat beginnen die Playoffs, sind die Bayern noch nicht reif für einen Titel?


YOTAM HALPERIN: Ich denke, dass wir unter Svetislav Pesic eine sehr gute Entwicklung genommen haben. Leider haben wir es in den letzten sechs Wochen verpasst, unsere Auswärtsspiele zu gewinnen. Unser Restprogramm ist nicht ohne. Aber wir haben bereits gezeigt, dass wir jeden überall schlagen können. Wenn wir in dieser Saison etwas wirklich Großes schaffen wollen, müssen wir auswärts gewinnen.


Sie selbst wurden vor der Saison mit hohen Erwartungen geholt und hatten einen schwierigen Start.

Jeder musste erst einmal seine Rolle im Team finden. Erst war da Coach Bauermann, dann Coach Yannis (Christopoulos, d. Red.) und seit Dezember Coach Pesic, das ist ja keine normale Situation in einem Basketballteam. Es war nicht leicht für mich, damit klarzukommen. Viele Spieler spielen seitdem besser und manche haben zunächst damit gekämpft, exakt zu verstehen, was Pesic von ihnen sehen will.

Vor einigen Monaten mutmaßten Sie, Sie wären vielleicht zu nett.


Manchmal geht es auf dem Court eben darum, etwas eigensinniger zu sein. Es sollte aber keiner von mir erwarten, dass ich in jedem Spiel 25 Punkte mache, das entspricht nicht meinem Charakter. Ich bin nun mal mehr ein Teamplayer als jemand, der vor allem auf seine Punkte achtet.

Einige Male kamen Sie auch auf der Spielmacher-Position zum Einsatz. Warum sieht man das nicht häufiger?


Das ist eines meiner Probleme in meiner Karriere: Manchmal pushe ich mich nicht genug, um mir die Verantwortung einfach zu nehmen. Ich warte immer darauf, dass sie mir jemand überträgt – und dann bin ich auch richtig gut. Als Aufbauspieler ist man in einer sehr zentralen Situation, und ich mag das sehr, wenn ich mitten im Spiel bin.


Im Sommer endet Ihr Vertrag. Wie geht’s dann weiter?


Ich bin sehr glücklich, in München zu sein und hoffe, dass mein Weg hier weitergeht. Der FC Bayern ist der professionellste Klub, bei dem ich jemals gespielt habe. Wir führen ein unbeschwertes Leben, meine Frau Avivit hat hier Freundinnen gefunden, besonders Jan Jaglas Frau, die auch noch die Trainer-Tochter ist. (lacht) Sie hilft ihr sehr und macht uns das Leben leichter.


Klingt nach viel privater Erholung für Sie...


Ja, durchaus. Aber vor zwei Monaten ist unsere Tochter Lenny auf die Welt gekommen, seitdem ist nichts mehr wie zuvor. Mein Sohn Elay ist schon 20 Monate alt und jetzt herrscht Gleichstand: Zwei gegen zwei, ein dauernder Kampf. Es ist nicht leicht, den ganzen Tag für zwei Babys zu sorgen. Und Elay arbeitet sich schon durch die Wohnung, nichts ist sicher: Mein Handy, mein iPad, mein Geldbeutel. Anstrengend, aber mit nichts anderem auf der Welt zu vergleichen! Kinder sind einfach das Größte.

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