Haie oder Panther – wer hat den Meisterbiss?
Am Donnerstag beginnt das DEL-Finale zwischen den Kölner Haien und dem ERC Ingolstadt. In der AZ analysiert Eishockey-Legende Didi Hegen die beiden Teams.
Köln - Jetzt steht sie also an, die Zeit, für die Pierre Pagé lebt, die Zeit, von der der Trainer des EHC Red Bull München die ganze Saison gesprochen hat – das DEL-Finale, der Kampf um den Titel. Doch der selbsternannte Eishockey-Weltverbesserer Pagé ist mit den Red Bulls und seinen hochfliegenden Plänen ja bereits in den Preplayoffs gescheitert, den Titel machen zwei bodenständige Teams unter sich aus: Die Kölner Haie, die bereits acht Mal in ihrer Historie die Meisterschaft holten (zuletzt 2002) und die Finalnovizen des ERC Ingolstadt Panther.
„Nach der Papierform ist Köln Favorit, aber wenn ein Team ein derartigen Lauf hat wie Ingolstadt, die Berlin, Krefeld und Hamburg rausgeschossen haben, kannst du die Papierform zerreißen, solche Teams sind zu allem fähig“, sagt Eishockey-Legende Didi Hegen. Für die AZ analysiert der frühere Stürmer vor dem 1. Finalspiel am Donnerstag (19.30 Uhr, Servus.tv live) die Kontrahenten.
Trainer: Coach der Haie ist Ex-Bundestrainer Uwe Krupp, der die Kölner bereits vergangene Saison ins Finale geführt hat, Ingolstadt wird von Niklas Sundblad betreut. Der war bis vor einem Jahr Assistenztrainer von Krupp bei den Haien. „Die kennen sich in- und auswendig, können sich sicher nichts vormachen. Sie haben sehr ähnliche Eishockey-Philosophien“, sagt Hegen, „keiner wird das Visier groß aufmachen und nach vorne stürmen. Uwe ist erfahrener, aber da sich die beiden ähneln, wird die Serie von den Spielern, nicht den Trainern entschieden.“
Torhüter: Mit Timo Pielmeier (Ingolstadt) und Danny aus der Birken (Köln) stehen zwei deutsche Keeper zwischen den Pfosten. „Timo hat sensationelle Playoffs gespielt, aber es ist sein erstes Finale, das zehrt an den Nerven“, sagt Hegen, „Danny ist da ein bisschen abgebrühter, sein Nervenkostüm ist stark. Aber auf jeden Fall sind das beides Ausnahmekönner.“
Defensive: Mit Patrick Köppchen und Tim Conboy hat Ingolstadt zwei herausragende Verteidiger. Gerade Köppchen wirft sich in jeden Schuss, den er blocken kann. Die Haie stehen mit dem schwedischen Olympiasieger Daniel Tjärnqvist stabil. „Beide Teams spielen gerade auswärts sehr defensiv“, sagt Hegen, „die Serie wird sehr eng.“
Offensive: Die Ingolstadter haben mit Thomas Greilinger und Travis Turnbull (die beiden besten Scorer der Playoffs) Ausnahmekönner in ihren Reihen, die ein Spiel allein entscheiden können, die Kölner Haie sind statistisch nicht so herausragend (Robert Collins ist als 13. bester Haie-Scorer der Playoffs), sie kommen über das Kollektiv. „Sie zwingen den Gegnern zu Fehlern und Fouls“, sagt Hegen, „Ingolstadt ist das Überraschungsteam der Liga, Köln ist extrem kompakt. Spannung ist garantiert. Das wird ein Krimi on Ice.“